Die beiden besten deutschen Eiskunstläufer, Sandra Hecken und Peter Liebers, sind ihren nationalen Titeln ein Stück näher gekommen.

Hamburg. Freudentränen beim Comeback von Sandra Hecken, verhaltener Jubel bei Peter Liebers. Die beiden besten deutschen Eiskunstläufer sind bei den deutschen Meisterschaften in Hamburg schon nach dem Kurzprogramm ihrem vierten nationalen Titel ein gutes Stück näher gekommen.

Mit einem schwungvollen Tango-Vortrag setzte sich die 19 Jahre alte Mannheimerin zum Auftakt der Titelkämpfe in der Hansestadt an die Spitze und geht als Führende in die Kür-Entscheidung am Samstag (12.15 Uhr). Weniger rund lief es bei dem 24-Jährigen, doch trotz eines groben Patzers beim vierfachen Toe-Loop und leichten Problemen bei der Sprungkombination war der Sportsoldat mit 72,77 Punkten den Rivalen ein gutes Stück voraus.

Ungeachtet ihrer guten Leistung, die mit 53,02 Punkten bewertet wurde, sitzt der Sportsoldatin allerdings die Konkurrenz im Nacken. Rang zwei nimmt Sandy Hoffmann aus Dresden (50,45) ein, gefolgt von der diesjährigen EM-Teilnehmerin Nathalie Weinzierl (Mannheim), die 49,95 Zähler sammelte.

„Ich habe in den vergangenen beiden Wochen sehr gut trainiert und konnte das hier glücklicherweise bestätigen. Jetzt ist der erste Druck von mir abgefallen“, sagte Hecken, die wegen einer langwierigen Fußverletzung verspätet in die Saison gestartet war. Im Kampf um ein Ticket für die Europameisterschaften Ende Januar in Zagreb muss die Olympia-18. in der Kür allerdings noch rund 20 Punkte auf ihre Vereinskollegin Weinzierl aufholen.

Liebers bemühte sich, das Beste aus seinem Blues de Luxe herauszufiltern: „Grundsätzlich ist der Vierfachsprung da, im Kurzprogramm und auch in der Kür. Insgesamt war meine Leistung okay, aber noch nicht hundertprozentig.“ Rang zwei eroberte mit 65,80 Punkten der Oberstdorfer Franz Streubel vor Christopher Berneck aus Berlin (58,47).

Wie Liebers tanzen Nelli Zigantschina und Alexander Gazsi nicht nur ihrem vierten nationalen Titel, sondern auch ihrer ungefährdeten EM-Qualifikation entgegen. Die beiden Wahl-Oberstdorfer waren im Kurztanz erwartungsgemäß eine Klasse für sich und distanzierten ihre Konkurrenten mit 64,17 Punkten deutlich. Den Schützlingen von Trainer Martin Skotnicky am nächsten kamen die Berliner Tanja Kolbe und Stefano Caruso (58,40).

„Insgesamt war das Programm ein bisschen wabbelig, der Polka-Teil war nicht optimal“, sagte Gazsi. Mit großem Rückstand gehen Katharina Müller und Justin Gerke aus Berlin als Dritte mit 44,59 Zählern in den Kürtanz am Samstag (15.15 Uhr).

In einem Rumpf-Wettbewerb mit nur zwei Paaren setzte sich das Oberstdorfer Nachwuchspaar Annabelle Prößl und Ruben Blommaert (50,60) überraschend vor den EM-Fünften Mari Vartmann aus Düsseldorf und dem Berliner Aaron van Cleave (49,16) an die Spitze. Alle Beteiligten profitierten von der terminbedingten Absage der Weltmeister Aljona Savchenko und Robin Szolkowy, auch die Oberstdorfer Maylin Hausch und Daniel Wende konnten nicht starten, der Sportsoldat laboriert an einem Bandscheibenvorfall