Die Revierrivalen Borussia Dortmund und Schalke 04 sind ungeschlagen als Gruppenerste ins Achtelfinale der Champions League eingezogen.

Dortmund/Montpellier. Die Revier-Rivalen Borussia Dortmund und Schalke 04 rocken die Champions League. Ungeschlagen zogen die westfälischen Erzrivalen jeweils als Sieger ihrer Gruppen ins Achtelfinale ein und warten mit breiter Brust auf die Auslosung am 20. Dezember.

„Wir können uns zurücklehnen und warten, was kommt“, erklärte BVB-Torhüter Roman Weidenfeller nach dem 1:0 (0:0) gegen Englands Meister Manchester City. Und die Königsblauen fühlen sich nach dem 1:1 (0:0) beim französischen Titelträger Montpellier HSC selbst für ein mögliches Duell mit den „Königlichen“ aus Madrid gerüstet. Dass beide Klubs ihre letzte Hürde mit besseren B-Teams nahmen, schürte zusätzlichen Optimismus für die erste K.o.-Runde im Februar.

Jürgen Klopp drohte in Dortmund vor Stolz zu platzen. „Ein großer Abend reiht sich an den nächsten großen Abend in der Champions League“, schwärmte der Meister-Coach. „Überragend“, „einfach großartig“, aber auch „überraschend“ fand er die Art und Weise, wie seine Reservisten die Serie der Glanzvorstellungen des BVB in der Königsklasse krönten. „Was meine Mannschaft gemacht hat, ist verrückt. Ich hatte ganz großen Spaß“, sagte der 45-Jährige nach dem Sieg durch das Tor von Julian Schieber (57.).

Schon zuvor fast sensationell als Gruppenerster in der sogenannten „Hammer-Gruppe“ für die Runde der letzte 16 Mannschaft qualifiziert, setzte das verstärkte B-Team noch eins drauf. Am Ende standen beeindruckende 14 Punkte, mit denen der ungeschlagene BVB die Superstars von Real Madrid, Ajax Amsterdam und ManCity hinter sich ließ.

Die Bilanz sorgt in Europas Beletage für Aufsehen. Manchesters Teammanager Roberto Mancini schloss sich der Meinung von Reals Trainer Jose Mourinho und Amsterdams Frank de Boer an: „Dortmund ist eine Mannschaft, die den Titel gewinnen kann.“

Die Borussen spekulieren schon mit möglichen Gegnern im Achtelfinale. „Ob Porto, Arsenal oder AC Mailand, da sind noch richtige Knaller dabei“, sagte Klopp. Dass die Konkurrenten sich inzwischen wünschten, „hoffentlich nicht gegen Dortmund“ zu spielen, sei auch ein Qualitätsmerkmal. „Fest steht: Wir werden jedem weiteren Gegner ein unangenehmer Gegner sein.“

„Auf den ersten Blick sticht Real hervor, aber eine andere deutsche Mannschaft hat schon gezeigt, wie man gegen sie gewinnt”, sagte derweil Schalkes Sportdirektor Horst Heldt, der es wie immer vermied, den Namen des Erzrivalen in den Mund zu nehmen.

Die Dortmunder haben Real in der Vorrunde vier Punkte abgeknöpft (2:1 und 2:2) und dafür gesorgt, dass der spanische Rekordmeister bei der Auslosung am 20. Dezember als Gruppenzweiter für die Schalker im Topf bereit liegt. Ein weiteres Duell mit dem BVB wäre erst ab dem Viertelfinale möglich.

„ Als Gruppensieger sind wir einem No-Go-Gegner wie dem FC Barcelona aus dem Weg gegangen, jetzt nehmen wir's, wie es kommt”, sagte Heldt. Das Vabanquespiel mit einer verstärkten B-Mannschaft und glücklichem Ausgang an der französischen Mittelmeerküste wertete er konsequent als Erfolg: „Wir haben hart dafür gearbeitet. Darauf können wir stolz sein.”

Tatsächlich hatte vor allem die zweite Halbzeit eigentlich wenig Anlass dazu gegeben, die derzeit eher tristen Schalker Verhältnisse schönzureden. Nach dem Führungstreffer von Benedikt Höwedes (56.) und dem Ausgleich von Emanuel Herrera (59.) stand Schalke am Rande einer Niederlage, die allerdings wegen Arsenals Pleite in Piräus (1:2) bedeutungslos gewesen wäre.

Die Statistik

Borussia Dortmund – Manchester City 1:0 (0:0)

Borussia Dortmund: Weidenfeller – Kirch (88. Bittencourt), Felipe Santana, Hummels, Schmelzer – Gündogan, Leitner – Reus (46. Blaszczykowski), Großkreutz, Perisic – Schieber (77. Lewandowski)

Manchester City: Hart – Maicon, Kompany, Lescott, Nastasic - Barry, Javi García – Nasri (69. Zabaleta), Tévez, Sinclair (57. Agüero) – Dzeko (64. Balotelli)

Schiedsrichter: Mazic (Serbien) – Zuschauer: 65.829 (ausverkauft)

Tor: 1:0 Schieber (57.)

Gelbe Karten: – / Balotelli, Javi García, Lescott

Montpellier HSC – FC Schalke 04 1:1 (0:0)

Montpellier HSC: Ligali – Congré, Yanga-Mbiwa, Hilton, Bedimo - Stambouli (46. Pitau), Estrada – Mounier (67. Belhanda), Cabella, Camara (67. Utaka) – Herrera

FC Schalke 04: Hildebrand – Uchida, Höwedes, C. Metzelder, Kolasinac – Holtby, Neustädter – Pukki (84. Obasi), Barnetta (72. Jones), Draxler – Marica (77. Huntelaar)

Schiedsrichter: Antonio Mateu Lahoz (Spanien) – Zuschauer: 23.142

Tore: 0:1 Höwedes (56.), 1:1 Herrera (59.)

Gelbe Karten: Hilton – Keine