Die Berliner gewannen souverän mit 4:0 bei Erzgebirge Aue. Sandhausens neuer Trainer Boysen holte ein 1:1 bei Ingolstadt zum Debüt.

Aue. Hertha BSC bleibt nach seinem Blitz-K.o. in Aue im 13. Spiel in Serie ungeschlagen und hat den Abstand zu Tabellenführer Braunschweig auf zwei Punkte verkürzt. Der Tabellen-Vierzehnte Erzgebirge Aue war dem Berliner Bundesliga-Absteiger am Sonntag in keiner Weise gewachsen – Hertha siegte einen Tag vor der einige Brisanz versprechenden Mitgliederversammlung eindrucksvoll mit 4:0(2:0).

„Für uns war das heute ein sehr gutes Ergebnis. Nun haben wir eine gute Ausgangsituation für das Spiel am Donnerstag gegen Köln“, sagte Herthas Trainer Jos Luhukay.

Das 1:0 vor 11 500 Zuschauern – darunter 2 500 Hertha-Fans – durch Adrian Ramos nach 24 Sekunden war das schnellste Saisontor der Liga. Den absoluten Zweitliga-Rekord hält Benjamin Siegert von SV Wehen Wiesbaden, der am 5. Oktober 2007 nach acht Sekunden gegen Fürth getroffen hatte. Acht Minuten später fiel das 2:0.

Die Hertha-Elf, die mit dem angeschlagenen Ronny antreten konnte, aber wegen einer am Mittwoch erfolgten Schulter-Operation auf den Abwehr-Strategen Peter Pekarik verzichten musste, war in Aue von Beginn an Chef im Ring. Nach Ramos' schnellem Führungstor sorgte der Auer Oliver Schröder, der einen Niemeyer-Kopfball unglücklich abfälschte, in der 8. Minute für das die Gäste beruhigende 2:0.

Der Brasilianer Ronny verwandelte einen Foulelfmeter in der 56. Minute sicher, machte damit seinen sechsten Saisontreffer perfekt und sorgte für die endgültige Entscheidung. „Ich hoffe, wir können im nächsten Spiel gegen Köln nachlegen“, sagte Ronny. Den ungehinderten Hertha-Sturmlauf schloss Sami Allagui in der 74. Minute.

Von dem schnellen Doppelschlag in der Anfangsphase erholten sich die Sachsen, die die Ausfälle von Halil Savran (Bänderverletzung), Ronny König (Muskelfaserriss) und Tobias Nickenig (Gelbsperre) zu verkraften hatten, nur langsam. Zwar hatten sie einige Spielanteile, doch in der Defensive zeigte sich Aue zu anfällig und im Angriff zu harmlos.

Die Sachsen, die erstmals seit vier Heimspielen wieder verloren, stehen knapp über die Abstiegszone. „Hertha war ganz klar besser. Wenn man so früh gleich zwei Gegentore bekommt, ist man chancenlos. Hertha hat das clever ausgenutzt“, meinte Aues Trainer Karsten Baumann. Hertha-Coach Jos Luhukay war sichtlich zufrieden: „Die frühe Führung war schön, entscheidend war jedoch das wichtige dritte Tor. Denn nach dem Wechsel war das Spiel kurzzeitig wieder offen.“

Brisante Entscheidungen stehen bei der Mitgliederversammlung der Herthaner an diesem Montag nicht an. Wahlen finden nicht statt. Die Zahlen, die Finanz-Geschäftsführer Ingo Schiller zur wirtschaftlichen Entwicklung des Zweitligisten verkünden wird, dürften allerdings für Ernüchterung sorgen. Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa sind die Verbindlichkeiten des Clubs zum 30. Juni 2012 auf über 40 Millionen Euro gestiegen.