Bereits im vorletzten Gruppenspiel kann der Rekordmeister in Valencia das Weiterkommen sichern. Martinez in seiner Heimat im Mittelpunkt.

Valencia. Im Spitzenspiel der Champions-League-Gruppe F beim FC Valencia (Hier im Liveticker) will der deutsche Fußball-Rekordmeister nach dem kleinen Durchhänger in der Liga alles für den vorzeitigen Einzug ins Achtelfinale der Königsklasse tun.

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„Ich freue mich sehr auf das Spiel. Ich erwarte eine offensive Mannschaft von Valencia. Die werden besser sein als im Hinspiel in München (2:1, d. Red.). Wir müssen sehr vorsichtig sein“, sagte Martinez auf der Pressekonferenz vor dem Duell mit seinen Landsleuten am Dienstag (20.45 Uhr/Sky).

Der Defensivspezialist, im Sommer für die Rekord-Ablöse von 40 Millionen Euro von Athletic Bilbao verpflichtet, gab sich bei seinem ersten Auftritt in der spanischen Heimat nach dem Wechsel zu den Bayern locker und entspannt. Seine leichte Trainingsblessur sei kein Problem, und auch die Anlaufschwierigkeiten bei seinem neuen Klub bereiten ihm keine Sorgen.

„Ich bin sehr zufrieden mit der Entscheidung, ich habe mich verbessert. Ich habe neue Perspektiven in einer der besten Mannschaften der Welt gesucht“, sagte Martinez. Ein Vorteil seiner alten Heimat fiel ihm dann aber doch ein. „Hier“, sagte er mit einem Schmunzeln, „ist das Wetter besser.“

In Valencia, das acht Heimspiele in Folge in der Champions League nicht verloren hat, wird Martinez von rund 50 Verwandten und Freunden aus dem Baskenland angefeuert. Über mangelnde Unterstützung kann der 24-Jährige nicht klagen, denn auch bei den Bayern genießt er so etwas wie Welpenschutz.

„Er ist für uns ein großer Gewinn und wird ein absoluter Topspieler werden“, sagte FCB-Trainer Jupp Heynckes. Und Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge ergänzte: „Wir werden in Zukunft noch viel Spaß an ihm haben. Es war gut, dass wir ihm eine gewisse Eingewöhnungszeit gegeben haben. Wir werden erst in der Rückrunde den richtigen Javi Martinez sehen.“

Mit einem Erfolg am Mittelmeer wären die Bayern oder Valencia (beide neun Punkte) weiter, wenn Bate Borissow gleichzeitig nicht gegen den OSC Lille gewinnt. Schon mit einem Unentschieden in Valencia, das in der Liga als Achter schwächelt, hätten die Bayern den direkten Vergleich gewonnen. Bei einer Niederlage aber stünde der souveräne Bundesliga-Tabellenführer im abschließenden Gruppenspiel gegen Borissow gewaltig unter Druck.

„Es gilt zu verhindern, dass wir gegen Borissow ein kleines Finale haben“, sagte Rummenigge: „Deshalb müssen wir voll konzentriert und engagiert ins Spiel gehen und es besser als in Nürnberg machen. Wenn wir Gruppenerster werden wollen, und das wollen wir, müssen wir einen Punkt mitnehmen.“

Während Heynckes erneut auf die verletzten Arjen Robben und Jerome Boateng (beide Muskelfaserriss) sowie Luiz Gustavo (Leisten-OP) verzichten muss, steht Mario Gomez nach seiner Sprunggelenks-Operation im August erstmals in dieser Saison im Aufgebot der Münchner. Auch Franck Ribery flog mit nach Valencia. Der Franzose (Rippenprellung) war am Samstag beim mageren 1:1 in Nürnberg schmerzlich vermisst worden, absolvierte aber am Sonntag schon wieder Teile des Mannschaftstrainings.

„Nehmen sie Messi bei Barcelona raus, Ronaldo bei Real Madrid, Rooney bei Manchester United - jede große Mannschaft hat Schlüsselspieler, von denen sie abhängig ist“, sagte Rummenigge: „Unser Spiel ist auch ein Stück weit abhängig von Franck Ribery. Wir brauchen ihn.“

Aufstellungen:

FC Valencia: 13 Guaita - 14 Barragan, 4 Rami, 20 Costa, 3 Cissokho - 24 Costa, 21 Parejo - 8 Feghouli, 10 Banega, 17 Guardado - 9 Soldado. - Trainer: Pellegrino

FC Bayern München: 1 Neuer - 21 Lahm, 4 Dante, 28 Badstuber, 27 Alaba - 8 Martinez, 31 Schweinsteiger - 25 Thomas Müller, 39 Toni Kroos, 7 Ribery - 14 Pizarro. - Trainer: Heynckes

Schiedsrichter: Howard Webb (England)

Zuschauer: 50.000