Hamburg. Petra Schulz, 42, hat ein Ziel: "In den nächsten Jahren würden wir gern in Hamburg eine Welt- oder Europameisterschaft im Turnen ausrichten. Daran arbeiten wir. In den beiden Hallen im Volkspark sollte das auch möglich sein." Die ehemalige Kunstturnerin ist heute als Vorstandsmitglied des Hamburger Verbandes für Turnen und Freizeit (VTF; 148 000 Mitglieder) verantwortlich für den Leistungssport. Und dessen derzeitiges Aushängeschild sind die Hamburg Gymnastics, die heute (15-21 Uhr) und am Sonnabend (11-20 Uhr, Finale von 18.05 Uhr an) zum vierten Mal in der Sporthalle Wandsbek ausgetragen werden. 20 Frauenriegen mit Turnerinnen aus zehn Ländern gehen in Vor- und Endrunden an die Geräte.

"Die gute Besetzung zeigt uns, dass sich unser Event international etabliert hat. Neben den beiden Weltcups in Cottbus und Stuttgart sind die Hamburg Gymnastics der einzige vom Weltverband anerkannte Wettkampf in Deutschland", sagt Schulz. Rund 40 000 Euro kostet die Veranstaltung. Zuschüsse der Stadt und des VTF, Zuschauer- und Sponsoreneinnahmen decken fast zu gleichen Teilen den Etat. Für einen Weltcup müsste eine halbe Million Euro aufgebracht werden. "Die Hamburg Gymnastics", sagt Tony Gehman, "sind eine ideale Konkurrenz für Turnerinnen, die internationale Erfahrung sammeln wollen und auf dem Sprung in die A-Nationalmannschaft sind." Gehman ist einer von acht Trainern der beiden US-Teams, die zum ersten Mal in Hamburg antreten. "Wir haben über die Veranstaltung nur Gutes gehört, deshalb sind wir hier."

Die Trainingsbedingungen im Landesleistungszentrum an der Angerstraße nennt er akzeptabel. Die Matten seien nicht ideal, "die Turnerinnen müssen nach ihren Sprüngen schon möglichst perfekt landen, um sich nicht wehzutun." Abhilfe ist in Sicht. Die Umbauten im Leistungszentrum sollten im nächsten Jahr abgeschlossen sein, die Wünsche für bessere Ausrüstungen sind beim Sportamt hinterlegt. "Turnen als Leistungssport", sagt Schulz, "hat in Hamburg Zukunft."