Um seinen vollen Terminplan ist Wladimir Klitschko dieser Tage nicht zu beneiden. Am heutigen Sonnabend steigt der Schwergewichts-Boxweltmeister in der O2 World in den Ring, um seine Titel gegen den Polen Mariusz Wach zu verteidigen. Am Montag reist er in die USA, um in Detroit seinen vor zwei Wochen verstorbenen Trainer Emanuel Steward zu Grabe zu tragen. Und am kommenden Wochenende ist der 37 Jahre alte Ukrainer wieder in Hamburg gefragt, wenn das Musical "Rocky" Weltpremiere feiert; Klitschko hat als Koproduzent vor allem sein sportliches Know-how eingebracht.

Bis auf die Beerdigung sind das allerdings Termine, die der 1,98 Meter große Modellathlet genießen kann. Im Mittelpunkt zu stehen, daran hat er sich längst gewöhnt. Sein Bruder Vitali, 41, und er sind in Deutschland nicht nur als Weltklassesportler bekannt, sondern auch für ihr vielfältiges Engagement im sozialen Bereich.

Seit mehr als acht Jahren hat der Olympiasieger von 1996 keinen Boxkampf verloren. Er umgibt sich mit Schauspielern, Rockstars und Prominenz aus Wirtschaft und Politik. Natürlich ruft so viel Erfolg Neider auf den Plan. Klitschko stören diese nicht, im Gegenteil. Sie erinnern ihn an seine bitteren Niederlagen, als alle ihn abschrieben und er sich an die Spitze zurückkämpfte. Ein Stück Rocky steckt auch in ihm, der sich ans Verlieren nie gewöhnen wollte und der extrem hart arbeitet, um ein Gewinner zu bleiben.