Das Fußball-Geschehen des Tages: Heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

22.25 Uhr: Jürgen Klinsmann: „Die Arbeit von Jogi ist einfach klasse

Der frühere deutsche Fußball-Nationaltrainer Jürgen Klinsmann hat die Arbeit seines Nachfolgers Joachim Löw überschwänglich gelobt. „Ich bin in Kontakt mit Jogi Löw, beobachte das Geschehen natürlich ganz entspannt. Wenn man sich das gesamte Bild anschaut, wie sich die Mannschaft entwickelt hat, ist die Arbeit von Jogi einfach klasse“, sagte Klinsmann am Rande des Bundesliga-Spiels zwischen Mainz 05 und dem 1. FC Nürnberg am Freitagabend bei Liga total!.

Das historische 4:4 der DFB-Elf nach 4:0-Führung gegen Schweden Mitte Oktober will der Trainer der amerikanischen Nationalmannschaft nicht überbewerten: „Das war ein verrücktes Spiel, eine Eintagsfliege. Da muss man auch mal drüber schmunzeln.“

Zu seinem Besuch am Mainzer Bruchweg sagte Klinsmann: „Ich befinde mich in der Vorbereitung mit der USA auf das Länderspiel nächsten Mittwoch in Russland. Wir treffen uns in Frankfurt und sammeln hier alle Spieler ein - da passte ein Besuch in Mainz perfekt rein.“

20.33 Uhr: Zwanziger kritisiert Hoeneß: „Philosophie des Provozierens“

Der ehemalige DFB-Präsident Theo Zwanziger hat Uli Hoeneß für dessen Führungsstil als Präsident des Fußball-Rekordmeisters Bayern München kritisiert. „Er hat seine Philosophie des Provozierens mit ins Präsidentenamt genommen“, schreibt der 67-Jährige in seiner Autobiografie „Die Zwanziger Jahre“, aus der die „Bild“-Zeitung am Freitag vorab zitierte. Zwanziger unterstellt dem ehemaligen Bayern-Manager, „nicht verstanden zu haben, dass ihm als Präsident eine andere Rolle zukommt.“ Der frühere Chef des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) sieht daher Probleme auf Bayern-Sportdirektor Matthias Sammer zukommen. „Wenn zwei so starke, man hätte auch sagen können dickköpfige, Persönlichkeiten aufeinanderprallen, kann das nicht gut gehen“, mutmaßte Zwanziger.

Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge wies Zwanzigers Worte zurück. „Ich habe Louis van Gaal vergangene Woche nicht verstanden. Diese Woche verstehe ich Theo Zwanziger nicht. Wenn ich irgendwas zu sagen habe, sage ich es direkt – was soll dieses verspätete Mitteilungsbedürfnis?“, sagte Rummenigge der „Bild“-Zeitung und ergänzte: „Außerdem scheint er Matthias Sammer nicht sehr gut zu kennen, obwohl er lange sein Vorgesetzter war. Innere Ruhe ist ein großes Glück, wenn man sie hat. Diese Herren scheinen sie nicht zu haben.“ In der vergangenen Woche hatte der frühere Bayern-Trainer van Gaal in einem Interview gegen Hoeneß nachgetreten.

Zwanziger betont in seinem Buch jedoch, dass er Hoeneß als Mensch wegen dessen sozialen Engagements und seiner Verdienste für in Not geratene Vereine und Spieler sehr schätze. „Dass Bayern München zu einem umfassenden sozialen Netzwerk geworden ist, darf sich Uli Hoeneß als Verdienst anrechnen“, würdigte Zwanziger.

18.07 Uhr: Dortmund muss in Augsburg auf Kapitän Kehl verzichten - Kapselreizung im Knie

Der deutsche Fußball-Meister Borussia Dortmund muss im Bundesliga-Spiel beim FC Augsburg am Samstag (15.30 Uhr/Sky und Liga total!) auf Kapitän Sebastian Kehl verzichten. Wie der BVB am Freitag bekannt gab, laboriert der Mittelfeldspieler an einer Kapselreizung im Knie und trat deshalb die Reise zu den Schwaben nicht an. Erst am vergangenen Spieltag hatte sich Kehl im Spiel gegen Stuttgart (0:0) einen Nasenbeinbruch zugezogen, am Dienstag lief der frühere Nationalspieler in der Champions League bei Real Madrid (2:2) mit einer Maske auf.

Für Kehl dürfte Sven Bender in die Startelf rücken. Der Nationalspieler ist nach einem Muskelfaserriss wieder fit.

15:54 Uhr: Hoeneß: Eventuell neuer Großinvestor bei Bayern München

Beim deutschen Fußball-Rekordmeister Bayern München steht möglicherweise der Einstieg eines weiteren Großinvestors bevor. „Es könnte sein, dass demnächst noch jemand in gleicher Größenordnung hinzukommt. Dann hätten wir die Allianz Arena sofort abbezahlt“, sagte Bayern-Präsident Uli Hoeneß am Donnerstagabend auf dem Wirtschaftsforum der Wochenzeitung „Die Zeit“ in Hamburg. Denn für seine Anteile an der FC Bayern AG müsste der neue Investor laut Hoeneß „mehr als 100 Millionen Euro“ zahlen.

Vereinssprecher Markus Hörwick betonte am Freitag, dass es sich dabei nur um Gedankenspiele handele und momentan „nichts konkret“ sei. Laut Satzung könne der FC Bayern 30 Prozent seiner AG-Anteile veräußern, die restlichen 70 Prozent müsse er selbst halten.

Wie die bisherigen Partner, die Sportartikelfirma adidas und der Automobilhersteller Audi, müsste der neue Investor einen Anteil von neun Prozent übernehmen, fügte der 60-jährige Hoeneß vor mehr als 400 Gästen aus der Wirtschaft hinzu. Namen nannte der Welt- und Europameister im Gespräch mit „Zeit“-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo nicht, er steckte aber die Rahmenbedingungen des Deals ab: „Es muss auf jeden Fall ein deutsches Unternehmen sein. Und jemand, der sich total identifiziert“.

Ein derartiger Finanz-Coup wäre für ihn ein weiterer Meilenstein in seiner Karriere beim FC Bayern München. „Alles, was ich bin, habe ich dem Verein zu verdanken“, betonte Hoeneß. Und ergänzte: „Chef des FC Bayern München zu sein, das ist der schönste Job der Welt.“

14.40 Uhr: U 21 mit Neulingen Arslan und Rüdiger gegen die Türkei

Die deutsche U 21-Nationalmannschaft geht mit den Neulingen Tolgay Arslan vom Hamburger SV und Antonio Rüdiger vom VfB Stuttgart in das Test-Länderspiel gegen die Türkei am Mittwoch (18.00 Uhr/Eurosport) in Bochum. Nach der erfolgreichen Qualifikation für die EM-Endrunde 2013 in Israel will Rainer Adrion weitere Talente testen. „Tolgay und Antonio haben sich bei ihren Einsätzen in der U 20-Nationalmannschaft empfohlen und können bereits trotz ihres jungen Alters Bundesligaerfahrung vorweisen“, kommentierte der Trainer die Nominierung des Duos.

Erfahrenster Spieler im Aufgebot des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ist der Schalker Lewis Holtby mit 20 Einsätzen. Anders als vor den entscheidenden EM-Qualifikationsspielen gegen die Schweiz verzichtete Adrion auf die verletzten oder angeschlagenen Profis Bernd Leno (Bayer Leverkusen), Sebastian Rudy (1899 Hoffenheim), Karim Bellarabi (Bayer Leverkusen) und Sebastian Rode (Eintracht Frankfurt). „Unser Team hat sich in den Play-off-Spielen bewährt und gezeigt, dass es auf höchstem internationalen Niveau bestehen kann. Daher nutzen wir die anstehenden Länderspiele, um punktuell weitere Talente zu testen“, sagte der Coach.

Das Kräftemessen mit den Türken ist das letztes U 21-Länderspiel des Jahres. Adrion erwartet ein Duell auf Augenhöhe: „Unsere Gäste haben als Gruppenzweiter hinter Italien die Teilnahme an den Play-offs knapp verpasst. Sie haben in der Vergangenheit bewiesen, dass sie einen technisch attraktiven Spielstil pflegen.“

Für den DFB-Trainer ist es der erste Test mit Blick auf die EM-Endrunde vom 5. bis 18. Juni 2013 in Israel. Neben Gastgeber Israel und dem DFB-Team haben sich Titelverteidiger Spanien, England, Italien, die Niederlande, Norwegen und Russland qualifiziert. Die beiden Gruppen werden am 28. November in Tel Aviv ausgelost.

13:34 Uhr: Dortmund: Watzke schließt Lewandowski-Abgang nicht mehr aus

Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke vom deutschen Fußball-Meister Borussia Dortmund schließt einen Weggang von Stürmer Robert Lewandowski vor dessen Vertragsende im Juni 2014 nicht mehr aus. „Wenn Robert seinen Vertrag bis zum Ende der Saison nicht verlängert, dann machen wir es wie immer: Wir setzen uns zu dritt zusammen (Trainer Jürgen Klopp, Sportdirektor Michael Zorc und Watzke, d. Red.) und diskutieren über das weitere Vorgehen. Das Ergebnis ist dabei völlig offen“, sagte Watzke Spiegel Online.

Ziel sei es, mit Lewandowski zu verlängern. Sollte sich der Pole aber nicht mit dem BVB einigen, könnte Dortmund wohl nur noch im kommenden Sommer eine angemessene Ablösesumme für den 24-Jährigen erzielen. Watzke jedenfalls kündigte an, seinen besten Stürmer nicht „für ein x-beliebiges Angebot“ abzugeben.

In der Vergangenheit hatte es immer wieder Wechselgerüchte um Lewandowski gegeben. So sollen die englischen Top-Klubs Manchester United und Manchester City, der spanische Rekordmeister Real Madrid und auch Bayern München Interesse am Stürmer gezeigt haben. Watzke hatte bislang einen Verkauf kategorisch ausgeschlossen.

Der BVB hatte bereits im Sommer Mittelfeldstar Shinji Kagawa nicht halten können. Der Japaner war für 16 Millionen Euro zu Manchester United gewechselt. Im Jahr zuvor hatte Nuri Sahin Dortmund für zehn Millionen Euro Ablöse in Richtung Real Madrid verlassen.

11:20 Uhr: Rooney lobt Sturmpartner van Persie

Manchester Uniteds Superstar Wayne Rooney hat seinen neuen Sturmpartner Robin van Persie in höchsten Tönen gelobt. „Er ist großartig für das ganze Team, er ist unser Talisman“, sagte Rooney nach englischen Zeitungsberichten vom Freitag. Van Persie könne den entscheidenden Unterschied machen, damit ManUnited bald mal wieder die Champions League gewinne: „All die Teams, die diesen Wettbewerb gewonnen haben, haben diese Individualisten mit Zauberkünsten. Für uns ist das Robin“, meinte der 27-Jährige.

„Er strahlt diese Ruhe um sich herum aus“, erklärte Rooney weiter über den niederländischen Nationalstürmer, der vor dieser Spielzeit für umgerechnet 30 Millionen Euro von FC Arsenal zu Rekordmeister United gewechselt war. Der Torschützenkönig der Vorsaison hat in der Premier League schon acht Mal getroffen, in der Königsklasse dreimal.

11 Uhr: Ronaldo gibt Imageproblem zu

Cristiano Ronaldo hat bedauert, dass seine Kritiker ihn nicht wirklich kennen. Der begnadete Profi von Real Madrid, der im Dauer-Duell mit Lionel Messi endlich wieder einmal die Auszeichnung als Weltfußballer des Jahres einheimsen will, räumte in einem Interview des Senders CNN ein, dass er sich manchmal als Opfer fühlt. „Aber wer mich wirklich kennt, wer mein Freund ist, den ich in mein Haus lasse und mit dem ich einen Tag verbringe, der weiß, dass ich es einfach hasse zu verlieren“, sagte Ronaldo.

So sei er nun mal, bekräftigte Ronaldo, der am 29. November mit Messi zum Kreis der drei auserwählten Kandidaten für den Ballon d'Or gehören dürfte. Der Sieger wird am 7. Januar in Zürich ausgezeichnet. Ronaldo wurde die Ehre 2008 zuteil, seitdem holte der zurückhaltend und scheu wirkende Messi vom FC Barcelona dreimal die Trophäe.

„Ich möchte deswegen nicht jammern“, sagte Ronaldo, aber sein Auftreten auf dem Platz habe ihn manchmal sicher im Schatten von Messi stehen lassen. „Manchmal muss ich vielleicht zustimmen, dass ich ein schlechtes Image auf dem Platz habe, weil ich einfach zu ernst bin“, erklärte Ronaldo.

9 Uhr: Bundesliga verkürzt Rückstand auf England

Die Bundesliga sammelt in der Fünfjahreswertung der Europäischen Fußball-Union weiter fleißig Punkte. Dank der Ausbeute der zurückliegenden Europapokal-Woche mit vier Siegen und drei Unentschieden machten die deutschen Clubs in dem UEFA-Ranking weiter Boden auf die zweitplatzierten Engländer gut. Der Rückstand auf die Premier League verringerte sich auf 4,492 Zähler. Angeführt wird die Wertung weiter von Spanien. Italien auf Platz vier des Rankings liegt bereits 13,229 Punkte hinter Deutschland zurück.

In der laufenden Saison verbuchte die Bundesliga bisher 8,357 Punkte und liegt damit vor der spanischen Primera Division (8,285) und der englischen Premier League (8,000). Die Fünfjahreswertung der UEFA ist maßgeblich für die Verteilung der Startplätze für die Champions League. Nur die ersten Drei erhalten in der Königsklasse drei feste Plätze. Daneben kann sich auch der Liga-Vierte über Playoff-Spiele für die Champions League qualifizieren.

Mit Material von dpa/dapd/sid