Wegen drohender Zahlungsunfähigkeit hat der VfB Lübeck einen Insolvenzantrag gestellt. Der Verein sucht nach einem Investor.

Lübeck. Der Vorstand des Fußball-Regionalligisten VfB Lübeck hat beim Amtsgericht Lübeck einen Antrag auf drohende Zahlungsunfähigkeit gestellt. Das teilte der Traditionsklub am Montag mit. Ein Schuldenstand von knapp 450.000 Euro, der bis Saisonende auf rund 700.000 Euro ansteigen könnte, hätte den Vorständen Holger Leu und Uwe Walter keine andere Wahl gelassen. Die Oktober-Gehälter der Spieler und Angestellten konnten nicht gezahlt werden. Die Chancen, das Verfahren zu verhindern, „stehen derzeit bei 50:50“, sagte Leu.

Damit hat der VfB Lübeck zum zweiten Mal nach 2008 einen Insolvenzantrag eingereicht. Sollte dieser binnen drei Monaten nicht zurückgezogen werden, stünde der VfB sportlich als erster Absteiger in die 5. Liga fest. Allerdings besteht Hoffnung, denn die Klub-Verantwortlichen sollen in erfolgversprechenden Verhandlungen mit einem Investor aus dem Raum Frankfurt stehen.

Durch die Eröffnung des Insolvenz-Planverfahrens hat sich der wirtschaftlich angeschlagene Club vorerst Luft verschafft. „Es werden sehr kurzfristig die Gehälter gezahlt werden können“, sagte Walter den „Lübecker Nachrichten“. Maximal drei Monate gewährt die Agentur für Arbeit nun Insolvenz-Ausfallgeld. Innerhalb der Drei-Monats-Frist kann der VfB-Vorstand den Antrag beim Amtsgericht zurückzuziehen.