Schalke will nach dem 2:0 im Hinspiel auch zu Hause gegen Arsenal gewinnen - und wäre bei einem Erfolg bereits im Achtelfinale.

Gelsenkirchen. Von einem Schalker Schlendrian wollte Christian Fuchs überhaupt nichts hören. „Wir sind alle viel zu hungrig, um irgendwas schleifen zu lassen“, sagte der österreichische Fußball-Nationalspieler vor dem Champions-League-Spiel des Bundesliga-Zweiten gegen den FC Arsenal am Dienstag (20.45 Uhr/Sky). Nach dem 2:3-Schock bei 1899 Hoffenheim und dem Rückfall in die überwunden geglaubte Phase des naiv-sorglosen Punkteverschenkens kommt der 13-malige englische Meister genau zur rechten Zeit.

„Dieser Gegner wird nicht auf dem Präsentierteller liegen“, sagte Sportvorstand Horst Heldt, nachdem die Königsblauen in Sinsheim einen schon „toten Gegner am Leben gelassen“ hatten. Gegen Lukas Podolski, Per Mertesacker und Co. sollten ähnliche Konzentrationsschwächen nicht auftreten, denn es geht um viel: Mit einem Sieg könnten die Schalker bereits vor den letzten beiden Gruppenspielen ihr Achtelfinalticket lösen - und weitere Millioneneinnahmen sichern. 11,1 Millionen Euro an Uefa-Prämien haben die Gelsenkirchener bislang bereits verbucht, ein Dreier gegen die Gunners würde weitere 4,5 Millionen in die Kasse spülen.

„Wir haben die Chance, auf zehn Punkte zu stellen“, sagte Fuchs mit Blick auf die Tabelle. Dann wäre Schalke zumindest Platz zwei in der Gruppe B nicht mehr zu nehmen. Kapitän Benedikt Höwedes glaubt angesichts dieser Konstellation auch nicht, dass „uns die Niederlage in Hoffenheim einen Knacks versetzt. Wir wollen unsere gute Ausgangsposition in der Champions League verteidigen“.

Beim 2:0 im Emirates Stadium vor zwei Wochen war von Nachlässigkeiten oder einem Schlendrian keine Spur gewesen. „Wir waren von Beginn an voll konzentriert“, erinnert sich Jefferson Farfan, „wir haben dort eine klasse Leistung abgeliefert.“

Welche Konsequenzen Trainer Huub Stevens aus der Pleite gegen Hoffenheim zieht, ist noch offen. Diskutiert wird auf Schalke seit Samstag wieder über den Torwart. Lars Unnerstall ließ alle drei Schüsse aufs Tor passieren, während auf der Gegenseite Tim Wiese Glanzparaden in Serie zeigte. „Ich weiß nicht, wie oft wir auf Wiese zugerannt sind und er diese Situationen entschärft hat“, sagte Heldt: „Bei uns waren alle Situationen drin.“ Im Grunde, so der Manager, könne man Unnerstall „aber keinen Vorwurf machen“. Die Hoffenheimer Stürmer hätten ihn „eben nicht angeschossen, unsere Wiese schon“.

Ex-Nationaltorwart Timo Hildebrand, zu Saisonbeginn die Nummer eins und nach nur einem Bundesliga-Spiel verletzt ausgeschieden, brennt auf die Rückkehr. Nach seinem Pokal-Einsatz beim 3:0 gegen den SV Sandhausen hatte er seinem Frust Luft gemacht. Unnerstall machte bislang zwar keine gravierenden Fehler, hielt aber auch keine schwierigen Bälle.

Für Arsenal-Teammanager Arsene Wenger ist der Torhüter dagegen das kleinste Problem. Der Franzose musste nach dem 1:2 am Samstag beim neuen Tabellenführer Manchester United zugeben: „Im Moment laufen wir nicht auf allen Zylindern und sind defensiv anfälliger als zu Saisonbeginn.“ Arsenal, derzeit neun Punkte hinter ManUnited, sei „eine Million Meilen davon entfernt, ein Titelkandidat zu sein“, urteilte das Massenblatt Sun.

Auf Schalke erwartet Wenger mehr von seiner Offensive. „Wir müssen mehr Chancen herausspielen“, sagte er, „in den letzten Wochen waren wir ein bisschen platt.“ Fraglich ist der Einsatz des englischen Nationalspielers Theo Walcott. „Er hat Magenprobleme“, sagte Wenger. Mittelfeldspieler Aaron Ramsey fällt wegen einer Leistenzerrung aus.

Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

Schalke: Unnerstall - Uchida, Papadopoulos, Höwedes, Fuchs - Neustädter, Jones - Farfan, Holtby (Draxler), Afellay - Huntelaar. - Trainer: Stevens

Arsenal: Mannone - Sagna, Mertesacker, Vermaelen, Santos - Arteta, Wilshire - Walcott (Arschawin), Cazorla, Podolski - Giroud. - Trainer: Wenger