Vor dem heute beginnenden ATP-Finale hat sich Federer wie auch sein Tenniskollege Murray für mehr Dopingkontrollen ausgesprochen.

London. Der 17-malige Grand-Slam-Sieger Roger Federer aus der Schweiz hat häufigere Dopingkontrollen im Tennis gefordert. „Ich habe das Gefühl, dass ich heute weniger getestet werde als vor sieben oder acht Jahren. Die Gründe kenne ich nicht“, sagte der 31 Jahre alte Titelverteidiger vor dem Start des ATP-World-Tour-Finals in London: „Es ist elementar, dass der Sport sauber ist. Wir haben in dieser Hinsicht eine gute Geschichte und wir müssen dafür sorgen, dass es dabei bleibt.“

Schon in der vergangenen Woche hatte der britische US-Open-Champion Andy Murray häufigere Trainingskontrollen gefordert. „Ich gebe Andy recht“, sagte Federer: „Wir müssen uns momentan nicht besonders vielen Blutkontrollen unterziehen. Wir sollten das ein wenig hochfahren.“

Laut Angaben des Tennis-Weltverbandes ITF wurden im Jahr 2011 lediglich 21 Trainingskontrollen durchgeführt, dem standen etwa im Radsport im selben Jahr mehr als 3300 Tests gegenüber.

Bei den ATP-World-Tour-Finals, die heute beginnen, hatte Federer Losglück. Der Titelverteidiger kann frühestens im Halbfinale auf seine größten Rivalen Novak Djokovic und Andy Murray treffen. Der Rekordsieger des Jahresbesten-Turniers erwischte bei der Auslosung die leichtere Gruppe B. „Es liegt wohl an mir selbst: Wenn ich gut spiel', übersteh' ich die Gruppe“, meinte Federer und drückte seine Vorfreude auf das am Montag beginnende Tennis-Spektakel in der O2-Arena aus: „Es ist erfolgreich, wir Spieler mögen es und die Fans kommen in Scharen.“

In der Gruppe A spielen die anderen Titel-Favoriten. Djokovic, der am Montag wieder Federer als Nummer eins der Welt ablöste, und Olympiasieger Murray. Außerdem wurden den beiden am Sonnabend Vorjahresfinalist Jo-Wilfried Tsonga und Tomas Berdych zugelost – der Franzose und der Tscheche gelten als Federer-Angstgegner.

Die Gruppenkontrahenten des Schweizers, der das Turnier sechsmal gewonnen hat, sind der Spanier David Ferrer, der Argentinier Juan Martin Del Potro und Ersatzmann Janko Tipsarevic. Der Serbe ist für den seit Sommer mit einer Knieverletzung fehlenden Rafael Nadal nachgerückt. „Wir alle vermissen Rafa“, sagte Federer. Gegen Tipsarevic und Ferrer hat der seit zehn Spielen in der O2-Arena ungeschlagene 31-Jährige noch nie verloren. Gegen Del Potro allerdings hatte der 17-fache Grand-Slam-Turniersieger zuletzt bei seinem Heimturnier in Basel eine Endspiel-Niederlage im Tiebreak des dritten Satzes kassiert.

Eröffnet wird das Event, dessen Finale erstmals an einem Montag (12. November) gespielt wird, mit der Gruppe A. Am Montagnachmittag trifft zunächst der britische Lokalmatador und US-Open-Champion Murray auf Berdych, am Abend stehen sich der Serbe Djokovic und Tsonga gegenüber. Das Jahresendturnier der acht besten Tennisprofis findet zum vierten Mal in Serie an der Themse statt.