Hamburg. Die Worte, die Florian Ogunade am frühen Sonntagmorgen den rund 1200 Fans im Audimax der Uni Hamburg zurief, klangen nach Endgültigkeit. "Ich hatte mir gewünscht, zum Ende meiner Karriere gegen so einen Topmann anzutreten. Von einem so großartigen Sportler lässt man sich gern ein paar reinballern. Natürlich fehlt zum perfekten Abschied eigentlich der Sieg, aber man kann nicht alles haben im Leben", sagte der 37-Jährige mit stockender Stimme.

Zuvor hatte einer der bekanntesten und beliebtesten Kickboxer Hamburgs seinem zwölf Jahre jüngeren Gegner Danyo Ilunga einen großartigen Kampf geliefert. Zwar musste er in Runde drei dreimal angezählt werden, was nach K1-Regeln einem Abbruch gleichkommt. Doch spätestens nachdem der deutsch-nigerianische Schwergewichtler in Runde zwei trotz eines Knietreffers in des Mannes sensibelste Körperregion unter großen Schmerzen weiterkämpfte, hatte er die Herzen seines Publikums erobert. "Das war ein extrem harter Fight, er ist einfach unglaublich schnell und präzise", lobte Ogunade seinen Kontrahenten, der als Profi sein Geld mit dem Kampfsport verdient.

Ilunga sparte gleichfalls nicht mit Lob. "Es war eine große Ehre für mich, gegen eine Legende wie Flo zu kämpfen", sagte er. Ob er für das Ende dieser Legende gesorgt hat, darüber will Ogunade mit dem Familienrat diskutieren. Seine Abschiedsrede haben seine Fans jedenfalls schon gehört.