Hamburg. Er kann mit der zehnten gelungenen Titelverteidigung Superchampion des Weltverbands WBO werden, doch Marco Huck scheint sich für diese Ehre nur am Rande zu interessieren. Der Cruisergewichts-Boxprofi vom Berliner Sauerland-Team verteidigt seinen WM-Titel am heutigen Sonnabend (23.25 Uhr/ARD) im Gerry-Weber-Stadion im westfälischen Halle gegen den Deutschtürken Firat Arslan, redet jedoch fast nur über ein mögliches Duell mit Schwergewichts-Dreifachchampion Wladimir Klitschko.

Seit Monaten schon träumt der 27 Jahre alte Bielefelder vom erneuten Aufstieg ins Schwergewicht, nachdem er bei seinem ersten Ausflug in die "Königsklasse" im Februar nur umstritten gegen WBA-Weltmeister Alexander Povetkin verloren hatte. Zwei Tage vor dem Kampf gegen Arslan gab Sauerland ein Angebot über fünf Millionen Euro an Klitschko ab, das dessen Manager Bernd Bönte mit Verweis auf den Exklusivvertrag mit RTL ablehnte. "Das ist typisch für Sauerland. Immer wenn Huck kämpft, bringen sie den Namen Klitschko ins Spiel, um Karten zu verkaufen. Das ist eine reine PR-Nummer", sagte Bönte.

Tatsächlich wäre es ein großer Fehler, sollte Huck den Kampf gegen Arslan schon als gewonnen verbuchen. Zwar ist der Ex-Weltmeister der WBA mittlerweile 42 Jahre alt, konditionell aber wähnt er sich in der Form seines Lebens. "Ich glaube fest daran, dass ich gewinnen werde, denn ich habe die Chance, Geschichte zu schreiben und der älteste deutsche Weltmeister zu werden", sagt er. Seinen Vertrag mit dem Hamburger Universum-Stall hat Arslan, der sich wieder in Eigenregie vermarktet, fristlos gekündigt, nachdem Universum ihm noch immer die Kampfbörse aus dem EM-Duell mit Alexander Alekseev im Mai schuldet.