Zwei Matchbälle vergibt die Kielerin gegen die Weltranglistenerste Victoria Asarenka. Chancen aufs Halbfinale schwinden.

Istanbul/Hamburg. Angelique Kerber winkte ins Publikum und verließ unter dem lang anhaltenden Applaus der 8500 Zuschauer den Sinan Erdem Dome in Istanbul. Die Weltranglistenfünfte hatte auch ihr zweites Match bei der Tennis-Weltmeisterschaft verloren, aber sie ging erhobenen Hauptes. Die Kielerin hatte der Weltranglistenersten Victoria Asarenka einen großen Kampf geliefert und gab sich der Weißrussin erst nach hochklassigen 3:06 Stunden Spielzeit mit 7:6 (13:11), 6:7 (2:7), 4:6 geschlagen.

Kerber, die zwei Matchbälle vergab, hat vor ihrem letzten Spiel in der „Roten Gruppe“ am Donnerstag (16 Uhr) gegen die Chinesin Li Na damit allerdings kaum noch Chancen auf den Einzug ins Halbfinale, das Serena Williams dagegen so gut wie erreicht hat.

Von der großen Nervosität, die WM-Novizin Kerber beim 4:6, 1:6 gegen Serena Williams noch die Muskeln gelähmt hatte, war 24 Stunden später nichts mehr zu spüren. Sie lieferte der Favoritin einen großen Kampf. Als Asarenka nur noch zwei Punkte zum Gewinn des ersten Durchgangs fehlten, rettete sich die Linkshänderin bravourös in den Tie-Break. In der Verlängerung lag die Weltranglistenfünfte Kerber 2:6 zurück, wehrte dann insgesamt fünf Satzbälle ab und sicherte sich in einem an Spannung nicht zu überbietenden Schlagabtausch ihrerseits mit dem fünften Satzball zum 13:11 den ersten Durchgang.

Im zweiten Satz musste erneut der Tie-Break die Entscheidung bringen. Wieder führte die Nummer eins 6:2, doch diesmal machte Asarenka umgehend den Sack zu zum Satzausgleich. Auch im dritten Satz schenkten sich die zähen Gegnerinnen nichts. Zweimal holte die Deutsche einen Aufschlagverlust auf, der dritte aber brachte Asarenka das 6:4 nach 3:06 Stunden. Durch diesen Sieg beendet die Weißrussin das Jahr als Nummer eins der Tenniswelt.

Kvitova steigt wegen Viruserkrankung aus

Trotz des perfekten Starts ins Turnier mit zwei Zweisatz-Siegen hatte Serena Williams nach dem 7:6 (7:2), 6:3 gegen Li Na an ihrer Leistung einiges auszusetzen. Vor allem mit ihrem sonst so gefürchteten Aufschlag war die 31-Jährige nicht zufrieden. „Mein Service hat überhaupt nicht funktioniert“, übte die Weltranglistendritte Selbstkritik. Die 15-malige Grand-Slam-Siegerin trifft in ihrem abschließenden Gruppenspiel auf Asarenka.

Für Titelverteidigerin Petra Kvitova ist das Turnier bereits zu Ende. Die Tschechin, die ihr erstes Match am Dienstag gegen Agnieszka Radwanska verloren hatte, erklärte am Mittwoch ihren Ausstieg wegen einer Viruserkrankung. Für die Weltranglistensechste rückt die Australierin Samantha Stosur als Ersatzspielerin nach.