Bayerns Präsident schießt gegen den Coach des Tabellenletzten Wolfsburg. Er sieht Parallelen zu Magaths Ende in München 2007.

Düsseldorf. Es wird ein ungemütlicher Herbst für Felix Magath in Wolfsburg. Nach acht Spielen rangiert seine Mannschaft auf dem letzten Tabellenplatz, traf nur zweimal ins gegnerische Tor und kassierte 15 Gegentreffer. Einzig am ersten Spieltag gab es mit dem Last-Minute-Tor von Stürmer Bas Dost beim VfB Stuttgart (1:0) einen Sieg zu bejubeln. Das Aufsichtsratspräsidium des Klubs trifft sich am Mittwoch oder Donnerstag mit Magath zu einer Krisensitzung. „In der wir die sportliche Situation erörtern werden“, sagte VfL-Aufsichtsratschef Francisco Javier Garcia Sanz der „Wolfsburger Allgemeinen“ und erklärte: „Wir machen das zusammen mit dem Trainer. Er ist ja derjenige, der ganz nah an der Mannschaft dran ist.“

Die sportliche Krise ruft indes die Kritiker von Trainer und Manager Magath auf den Plan. Bayern Münchens Präsident Uli Hoeneß sagte bei einer Veranstaltung in Düsseldorf am Montagabend: „Wenn die Spieler so wenig laufen, sind sie entweder vom Training kaputt oder spielen gegen den Trainer.“ Hoeneß verglich die Situation mit Magaths Engagement beim deutschen Rekordmeister: „Wenn du es mit zwei Titeln in Folge schaffst, 80 Prozent der Spieler gegen dich aufzubringen, stimmt etwas nicht. Das scheint auch das Problem in Wolfsburg zu sein.“

Am Dienstagmorgen antwortete Magath auf die Kritik seines Ex-Chefs: „Das interessiert mich nicht. Herr Hoeneß kann doch zu allem etwas sagen. Als Tabellenführer wird man ja gerne zu allen Themen gehört.”

Magath hatte die Bayern 2004/05 und 2005/06 zu zwei Doublegewinnen in Folge geführt. Im Januar 2007 wurde er dennoch in München entlassen. Auch in Wolfsburg werden seine Kritiker immer lauter. Die Fans forderten am Sonnabend bei der 0:2-Pleite gegen den SC Freiburg schon seine Ablösung. Noch hält sich der VW-Aufsichtsrat aber bedeckt. Eine Entlassung sei kein Thema, so hieß es. Acht Startformationen in acht Spielen bot der Coach bereits auf. „Ich habe noch nicht alles probiert”, sagt er dennoch.