Volleyballteam Aurubis schlägt am Sonnabend in Aachen zur neuen Bundesligasaison auf

Hamburg. Michael Landau ist Vorstandsmitglied der Hamburger Aurubis AG, dem weltweit größten Kupferrecyclers. Als Unternehmensführer ist er es gewohnt, klare Zielvorgaben zu machen. Und die bekommt das Volleyballteam Aurubis jedes Jahr von ihm im Harburger Rathaus zu hören. Diesmal sagte Landau bei der Vorstellung der neuen Mannschaft: "Wir sind in der vergangenen Saison weiter gekommen, jetzt wollen wir die nächsten Schritte machen." Das Halbfinale um die deutsche Meisterschaft soll es in der nächsten Saison sein, die erneute Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb, "und mit diesem Team sollte es uns gelingen, im deutschen Pokal über das Viertelfinale hinauszukommen".

Dieses Team hat Trainer Jean-Pierre Staelens nach Platz fünf in der vergangenen Serie noch einmal durchgemischt. Fünf Spielerinnen des Zwölferkaders wurden ausgetauscht, "wir sind jetzt in der Breite stärker", glaubt der Coach. Vor allem die Abgänge seiner Tochter Kim (Zuspiel) nach Breslau und von Außenangreiferinnen Lousiane Ziegler zurück nach Schwerin bereiteten Staelens Kopfzerbrechen. Mit Sarah Ammermann (25; USA), Els Vandesteene (25; Belgien), Vendula Merkova (24; Tschechien), Femke Stoltenborg (21; Niederlande) und Ciara Michel (27; England) hofft er, die Qualität gesteigert zu haben. Das sei dringend nötig, weil die Frauenbundesliga immer stärker werde und allmählich den Anschluss an die Topligen aus Russland, Polen, Italien und der Türkei finde.

Mit Merkova holte Staelens die zuletzt beste Punktesammlerin der Bundesliga aus Suhl, mit Michel die zweitbeste Mittelblockerin aus Aachen, dem ersten Saisongegner am Sonnabend. Die statistisch beste Blockerin spielt seit acht Jahren in Hamburg: Die Studentin Imke Wedekind, 28, die Mannschaftsführerin, das Gesicht des VT Aurubis. Sorgen macht Diagonalangreiferin Paulina Brys (geborene Gomulka). Sie wird in zehn Tagen an der rechten Schulter operiert und fällt bis zum Jahresende aus. Talent Moana Behrens, 17, aus der zweiten Mannschaft soll sie ersetzen. Alle zwölf Spielerinnen haben nur einen Vertrag bis zum Mai 2013.

Außerhalb des Spielfeldes bemüht sich Aurubis - das Geld für eine Agentur fehlt - um mehr Professionalität. Eintrittskarten für die Spiele in der CU-Arena gegenüber dem S-Bahnhof Neugraben können künftig auch online gebucht werden, die HVV-Karte ist inklusive. Der Konzern sucht zudem neue Sponsoren. "Ein schwieriges Geschäft", sagt Landau. Die Aurubis AG hat zwar den Vertrag mit der Spielbetriebsgesellschaft um ein weiteres Jahr, das dann zehnte, verlängert, sie wird für die Spielzeit 2013/2014 ihr finanzielles Engagement jedoch um bis zu 25 Prozent verringern. Mit einem Etat von 850 000 Euro gehört das VT Aurubis bislang noch zum ersten Drittel der Liga.