Zum Abschluss der Europa-Reise zwang ein Bluterguss den Superstar zur Pause. Die Mavericks mussten sich ohne ihn 85:99 geschlagen geben.

Berlin/Barcelona. Einsam saß Dirk Nowitzki auf der Bank der Dallas Mavericks und dribbelte im Sitzen mit dem Ball. Während sich die Teamkollegen in Barcelona aufwärmten, musste sich der Basketball-Superstar schonen. Ausgerechnet in der heißen Phase der NBA-Saisonvorbereitung bremsen den 34-Jährigen erneut Knieprobleme aus. Die Sorgen um den Gesundheitszustand des Würzburgers wachsen, selbst eine Operation scheint nicht ausgeschlossen.

„Hoffentlich ist es nächste Woche weg, und ich kann den Rest der Saison ganz normal spielen“, sagte Nowitzki, der im Training vorerst pausieren wird: „Man muss jetzt abwarten, wie es sich entwickelt und wie das Knie reagiert. Angst habe ich nicht.“

Zum Abschluss des Europa-Trips der Mavericks war er bei der deutlichen 85:99-Niederlage gegen den FC Barcelona nur Zuschauer: „Am Morgen vor dem Spiel war noch alles in Ordnung, aber nach dem Training ist das Knie angeschwollen.“

Es ist das zweite Jahr in Folge, in dem „Dirkules“ in der Vorbereitung von Knieproblemen geplagt wird. Bereits am ersten Trainingstag schwoll das rechte Knie an, in Barcelona schmerzte ein Bluterguss. US-Medien spekulieren bereits über eine eventuell notwendige Operation („Wenn wir etwas machen müssen, dann schnell“). Eine längere Pause zum Start seiner 15. NBA-Saison wäre die Folge. Deswegen ist Nowitzki um Ruhe bemüht, doch drei Wochen vor dem Saisonstart bei den Los Angeles Lakers bleibt kaum Zeit zur Regeneration.

„Es ist sehr unglücklich, weil ich letztes Jahr schon damit Probleme hatte. Wir haben das dann behandelt, und danach kam die Schwellung für den Rest der Saison nicht zurück“, betonte Nowitzki, der nun hofft, dass „sich mein Körper wieder an das Rennen und Springen gewöhnt“.

Hoffnung gibt ihm sein guter Fitnesszustand. „Meine Beine sind stärker als vor der letzten Saison. Hoffentlich ist es deswegen nur eine temporäre Sache“, sagte Deutschlands Sportler des Jahres 2011, der in der Vorbereitung kein unnötiges Risiko eingehen wollte: „Das ist nicht die Zeit dafür.“

Ohne ihren Kapitän hatten die Mavericks in Barcelona keine Chance und liefen fast über die gesamte Spieldauer einem Rückstand hinterher. Auch die starke Vorstellung von Nationalspieler Chris Kaman (15 Punkte, 10 Rebounds) half nur bedingt. „Ohne Dirk verändert sich natürlich unser ganzes Spiel, aber sein Fehlen ist nicht der Grund für die Niederlage“, sagte Trainer Rick Carlisle. Barcelona habe absolut verdient gewonnen, weil „wir in den ersten drei Vierteln zu schwach waren“.

Das neuformierte Team mit acht neuen Spielern muss weiter dringend an der Abstimmung arbeiten, um einen Fehlstart in der US-Profiliga zu verhindern. Am Mittwoch beendete der Meister von 2011 nach sechs Tagen in Berlin und Barcelona den Europa-Trip und flog für den Feinschliff zurück nach Texas. „Wir haben ganz offensichtlich noch sehr viel Arbeit vor uns“, sagte Carlisle. Die Sorgen um Nowitzki machen die Situation nicht leichter.