Sylt. Als Philip Köster die Faust in den wolkenverhangenen Himmel über Sylt reckte, hatte kurzzeitig sogar die Sonne ein Einsehen und strahlte mit dem Doppelweltmeister um die Wette. Mit seinem ersten Sieg beim größten Windsurfwettbewerb der Welt erfüllte sich der 18-jährige Deutsche zum Abschluss einer perfekten Saison einen weiteren Traum. "Das ist einfach der Hammer. Besser hätte mein Jahr nicht enden können", sagte Köster nach seinem Triumph am Brandenburger Strand: "Sylt ist das Wimbledon der Windsurfer. Diesen Titel wünscht sich jeder Wellenreiter."

Im Finale von Sylt hatte der Shootingstar dem WM-Dritten Alex Mussolini aus Spanien gestern keine Chance gelassen und wurde dafür von 25 000 Zuschauern frenetisch gefeiert. Es war die einzige große Trophäe, die dem alten und neuen Weltmeister noch in seiner Titelsammlung gefehlt hatte.

Köster, dessen Titelverteidigung bereits vor dem letzten Saisonrennen festgestanden hatte, bot auch im Finale eine spektakuläre Flugshow. Bereits nach 25 Sekunden des entscheidenden Laufes ging der zweifache Champion mit einem Doppelloop in Führung und zog seinem Kontrahenten damit den Zahn.

Dabei waren die Bedingungen alles andere als optimal für den Youngster, dessen Eltern aus Hamburg stammen. Während Köster normalerweise die Brise von links bevorzugt, kam der Wind diesmal von rechts. "Es war ziemlich schwierig, aber ich habe mich sofort sehr wohl gefühlt und die Unterstützung der Fans von Beginn an gespürt", sagte der Mann mit dem Strubbelkopf.

Nach seinem Erfolg im letzten Rennen der Saison will Köster nun einen Zwischenstopp in seiner Heimat Gran Canaria einlegen, um etwas zur Ruhe zu kommen: "Ich habe den Trubel genossen, aber jetzt freue ich mich auf zu Hause. Dann geht's nach Australien und dann hoffentlich nach Fidschi. Da wollte ich schon immer hin, das ist ein weiterer Traum von mir."