Die beiden großen deutschen Formel-1-Stars stehen rund um den Großen Preis von Japan (Sonntag, 8 Uhr) im Mittelpunkt.

Suzuka. Sebastian Vettel kämpft um den WM-Titel, Michael Schumacher sorgt für die Schlagzeilen: Die beiden großen deutschen Formel-1-Stars stehen rund um den Großen Preis von Japan (Sonntag, 08.00 Uhr/RTL und Sky) im Mittelpunkt.

Was macht Schumacher? Beendet er nach dem Aus bei Mercedes seine große Karriere, fährt er bei einem kleineren Team wie Sauber weiter oder bleibt er als Marken-Botschafter bei den Silberpfeilen? Der Rekordweltmeister hat sich noch nicht zu seiner Zukunft geäußert. Dafür sprachen andere. Der Vorwurf an die Bosse in Stuttgart: Schumacher wurde im Ringen um einen neuen Vertrag einfach abgeschoben.

Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug widerspricht dieser Version. „Michael hatte eine lange Bedenkzeit und war sich selbst nicht schlüssig, ob und wie es weitergehen soll“, sagte Haug dem SID. Der Kerpener sei stets darüber informiert gewesen, dass mit Lewis Hamilton verhandelt wurde. Alles sei fair und mit offenem Visier abgelaufen.

Dennoch konnte sich Schumacher einfach nicht entscheiden, und irgendwann wollte Mercedes nicht länger warten. Planungssicherheit geht in einem Formel-1-Team immer vor - selbst wenn einer wie Michael Schumacher involviert ist. „Er versicherte uns, dass er Lewis’ Verpflichtung gerade auch im Hinblick auf ihre lange Laufzeit vollkommen versteht“, sagte Haug. Hamilton unterschrieb für drei Jahre.

Mercedes-Chef Dieter Zetsche hat derweil das Auto für Michael Schumachers enttäuschendes Formel-1-Comeback verantwortlich gemacht. „Wir haben beiden Fahrern in den vergangenen drei Jahren nicht das Auto zur Verfügung stellen können, das in der Mehrzahl der Rennen siegfähig gewesen wäre. Mit dem Motor waren wir vorn, aber nicht mit dem Fahrzeug“, sagte Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG, im Gespräch mit der Bild-Zeitung: „Es wäre also völlig falsch, jetzt Nico Rosberg oder Michael Schumacher einen Vorwurf zu machen. Unser Ziel ist jetzt, das Auto schneller zu machen.“

Ein schnelles Auto hat Vettel schon - in Suzuka bläst er weiter zur Aufholjagd auf WM-Spitzenreiter Fernando Alonso. „Das Ziel ist klar: Wir wollen die Meisterschaft gewinnen. Wir wissen, wie das funktioniert, das haben wir gezeigt“, sagte der Red-Bull-Pilot, „aber wir dürfen deshalb nicht vergessen, was dafür nötig ist. Es sind noch ein paar Rennen, wir müssen fokussiert bleiben und immer das Maximale herausholen.“ Sechs Rennen vor Saisonende hat der Titelverteidiger 29 Punkte Rückstand auf seinen großen Rivalen im Ferrari.

Im heißen Saisonendspurt gehe es um jeden einzelnen Punkt, so der 25-jährige Vettel: „Wir müssen sicherstellen, dass wir immer das Maximale herausholen. Auch wenn das mal nur ein vierter Platz sein sollte, dann muss man eben diese Punkte mitnehmen. Wir haben nichts zu verschenken.“

Vettel hofft übrigens, dass Schumacher seine Karriere fortsetzt. „Ihn dabei zu haben, hilft uns und dem Sport enorm, um wahrgenommen zu werden“, sagte der Heppenheimer, „er ist der größte Name, den es in der Formel 1 gibt. Es macht immer Spaß, gegen ihn zu fahren, es wäre schön, ihn im nächsten Jahr wiederzusehen.“ Zetsche hat mit seinem einstigen Starpiloten allerdings andere Pläne: „Ich persönlich wünsche mir, dass er nach seiner aktiven Zeit im Mercedes-Cockpit Partner unseres Unternehmens bleibt.“