Titelverteidiger Europa liegt am ersten Tag gegen Gastgeber USA mit 2:3 zurück. Martin Kaymer hatte keinen guten Auftritt bei den Fourballs.

Medinah. Deutschlands Golfstar Martin Kaymer suchte bei seiner zweiten Ryder-Cup-Teilnahme auf dem Kurs des Medinah Country Club noch nach den Top-Leistungen vergangener Tage, da hatten seine europäischen Teamkollegen bereits schmerzhafte Niederlagen eingesteckt. Nach einem durchwachsenen Nachmittag und fünf von acht Auftaktduellen am ersten Tag liegt der Titelverteidiger gegen Gastgeber USA bei der 39. Auflage des Kontinentalvergleichs mit 2:3 zurück. Ein nicht einkalkulierter Fehlstart, denn auch in zwei von drei weiteren Paarungen führten die Amerikaner deutlich.

Der 27-jährige Kaymer, der sich nur mit Glück direkt für das europäische Team qualifiziert hatte, war für die wichtigen Foursomes zum Auftakt des Erdteilkampfes auch aufgrund seiner anhaltenden Formschwäche in den vergangenen Wochen zunächst nicht nominiert worden. Wohlwissend, dass er in den folgenden Fourballs weniger „Schaden“ anrichten könnte, wurde er vom spanischen Kapitän Jose Maria Olazabal erst in der zweiten Vierer-Runde eingesetzt.

Daher hatte der sympathische Rheinländer bei den Fourballs seinen ersten Auftritt. In einem Flight mit dem Engländer Justin Rose knüpfte der ehemalige Weltranglistenerste aus Mettmann aber nicht an seine früheren Leistungen an. Nach nur neun Löchern lagen Kaymer und Rose gegen Dustin Johnson/Matt Kuchar bereits drei Lochgewinne zurück, dem Deutschen gelang bis zu diesem Zeitpunkt nicht ein einziges Birdie - eine weitere Enttäuschung für das europäische Team.

Denn mit einer exzellenten Leistung deklassierten zeitgleich der wie entfesselt spielende Masters-Gewinner Bubba Watson und US-Open-Champion Webb Simpson ihre Gegner. Mit dem Traumergebnis von 5 und 4 erteilten die Amerikaner dem Schotten Paul Lawrie und dem Schweden Peter Hanson zur Freude der frenetisch jubelnden Fans eine Lehrstunde und brachten das US-Team damit in Führung.

Nur wenige Meter entfernt überzeugte auch die zweite Paarung der Gastgeber. Im Duell der Sieger, Phil Mickelson und Keegan Bradley hatten ihre Foursomes am Vormittag ebenso gewonnen wie die Nordiren Rory McIlroy/Graeme McDowell, erwischten die Lokalmatadoren einen nahezu perfekten Start. Die eigentlich favorisierte europäische Paarung offenbarte überraschend große Probleme bei ihrem Spiel und lag nach zwölf Löchern drei down. Vor allem der Weltranglistenerste McIlroy fand viel zu selten zu seinem angriffsfreudigen, aber dennoch sicheren Spiel.

Damit ist eine erfolgreiche Titelverteidigung der Europäer vorerst außer Reichweite. Denn in den abschließenden zwölf Einzeln am Sonntag sind die Amerikaner favorisiert. Eigentlich hatte Europas Kapitän Olazabal daher damit gerechnet, in den Vierern bereits einen kleinen Vorsprung zu erzielen. Hierfür bieten nun am Samstag die jeweils vier Foursomes und Fourballs noch Möglichkeiten.