Schenefeld. Deutschlands Goldreiter haben ihre Badesachen gepackt und sind bereit für den einwöchigen, von der Deutschen Sporthilfe gesponserten Kurzurlaub. Während die meisten olympischen Medaillengewinner von London schon seit zwei Tagen im Robinson-Klub Kalimera Kriti auf Kreta in der Sonne liegen, fliegen die Vielseitigkeitsreiter Michael Jung, Ingrid Klimke und Dirk Schrade erst heute früh über Düsseldorf nach Heraklion.

"Ich freue mich, dass ich vor den schweren Turnieren im Oktober in Boekelo und Pau noch einige Tage ausspannen kann", sagte Jung. Der Doppel-Olympiasieger aus Horb war der überragende Reiter beim Herbstturnier in Schenefeld mit Teilnehmern aus zehn Nationen. Der 30 Jahre alte Pferdewirtschaftsmeister gewann zum Abschluss des Turniers im Forst Klövensteen mit seinem Olympia-Ersatzpferd Leopin die Dreisterneprüfung.

Zuvor hatte er in der weniger anspruchsvollen Zweisterneprüfung für Nachwuchspferde mit Halunke und Rocana sogar einen Doppelsieg gelandet. Sein London-Goldpferd Sam wird erst 2013 wieder im Einsatz sein.

Ingrid Klimke (Münster), die mit Jung in der Mannschaftswertung triumphiert hatte, belegte in der Dreisterneprüfung mit Tabasco und Escada die Plätze zwei und drei. Ihr Rückstand mit Tabasco betrug nur 0,2 Punkte, nachdem Jung im abschließenden Springen am Sonntag ein Hindernis gerissen hatte. Medaillenkollege Dirk Schrade aus Sprockhövel kam mit Edino in der Zweisterneprüfung auf Rang vier.

"Michael Jung ist zurzeit der weltweit überragende Reiter, daran gibt es nichts zu rütteln", lobte Bundestrainer Hans Melzer (Putensen) den Welt- und Europameister. Der Coach begleitet das Gold-Trio in den Badeurlaub, der bis zum kommenden Sonnabend andauert.

Das Turnier in Schenefeld war von 2005 bis 2010 Weltcupstation. 2011 wegen Terminproblemen abgesagt, präsentierte es sich in diesem Jahr erstmals Ende September und richtete sich vor allem an Nachwuchspferde.