Hamburg. Egal wie es ausgeht, Peter Prior wird mit dem Abschneiden seines Buxtehuder SV an diesem Wochenende in Trondheim gut leben können. Sollten die Handballerinnen das Qualifikationsturnier tatsächlich gewinnen und sich somit zum zweiten Mal hintereinander für die Champions League qualifizieren, "dann werden wir dieses Abenteuer gern annehmen". Sollte es aber nicht klappen, wird Prior sich daran erinnern, dass er der Manager des deutschen Vizemeisters ist und das finanzielle Risiko im Europapokal der Pokalsieger vergleichsweise gering ist.

In seiner Premierensaison musste Buxtehude nicht nur sportliches Lehrgeld bezahlen: Schätzungsweise 50 000 Euro betrug der Verlust aus den sechs Gruppenspielen. Der Ertrag war eher ideell. "Für uns war es trotz der sechs Niederlagen eine wertvolle Erfahrung", sagt Trainer Dirk Leun. Er ist überzeugt, dass man auf eine zweite Saison besser vorbereitet wäre.

Das gilt auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Anders als im Vorjahr müsste der Tabellenführer der Bundesliga für seine Heimspiele nicht mehr in die Sporthalle Hamburg oder die O2 World ausweichen, sondern könnte in der inzwischen fertiggestellten CU-Arena veranstalten. Das hätte gleich drei Vorteile: Die 2300-Zuschauer-Halle am Bahnhof Neugraben liegt erheblich näher an der heimischen Halle Nord in Buxtehude und somit am Stammpublikum. Sie ist in der Miete günstiger. Und man wäre bei der Termingestaltung nicht mehr vom Spielplan des HSV Hamburg abhängig. Bei den drei Doppelveranstaltungen blieb dem BSV in der Vorsaison nur die Vorgruppenrolle.

"Wir würden finanziell in jedem Fall besser abschneiden", sagt Prior. Einige Sponsoren hätten für die Champions League bereits weitere Werbepakete gebucht. Hinzu kommt, dass bis zum ersten Heimspiel am 20./21. Oktober vier Wochen Zeit für Vorbereitung und Ticketverkauf blieben, doppelt so viel wie noch 2011. Allerdings sei das Qualifikationsturnier diesmal stärker besetzt, schätzt Leun. Der niederländische Meister Dalfsen sollte seine Mannschaft am Sonnabend (17 Uhr) nicht am Einzug ins Endspiel hindern können. "Das Finale aber wird uns alles abverlangen, egal ob der Gegner Metalurg Skopje oder Byåsen Trondheim heißt." Der BSV bietet einen Internet-Liveticker an: www.bsv-live.de