Aufsteiger HanseSquash will den Sport aus der Krise führen. Erstmals seit zwölf Jahren hat die Hansestadt wieder einen Erstligisten.

Hamburg. Zwölf Jahre nach dem Rückzug des damaligen deutschen Vizemeisters Squash Hof 5 Linden schlägt wieder eine Hamburger Mannschaft in der Bundesliga auf. Dass der Eimsbütteler Klub HanseSquash an diesem Sonnabend in Maintal den erstklassigen Spielbetrieb aufnimmt, ist einer konzertierten Aktion zu verdanken. Spieler, Mäzene und die Fitnesscenter Kaifu-Lodge (Bundesstraße) und Sportwerk (Hagenbeckstraße) finanzieren gemeinsam den Etat, der bei 30 000 Euro liegt. Das erste Heimspiel trägt das Quartett am 28. September um 19 Uhr im Sportwerk aus. Die Heimatanlage des Teams, die Kaifu-Lodge, wird gerade umgebaut und erweitert.

"Wir wollen Squash in Hamburg wieder voranbringen und gehen deshalb mit vereinten Kräften das Abenteuer Bundesliga an", sagt der Vereinsvorsitzende Simon Frenz, 41. Der frühere Weltklassespieler, inzwischen ein erfolgreicher Unternehmer, greift noch auf Position drei zum Schläger. Seine deutschen Mitstreiter sind ebenfalls im reiferen Sportleralter: Florian Pößl, 43, Predi Fritsche, 43, und Oliver Post, 31. Die Ausländerposition ist mit dem australischen Weltranglisten-16. Cameron Pilley, 29, besetzt. Als Alternativen stehen hier der Australier Steve Finitsis, 29, Nummer 72 der Welt, und der Engländer Simon Parke, 40, ehemals Weltranglistendritter, zur Verfügung. Sechs Teams spielen zunächst eine Hin- und Rückrunde, die besten vier qualifizieren sich für die Meisterrunde.

Das Alter der Mannschaft legt ein zentrales Problem des Squash offen. "Uns fehlt eine Generation. Es gibt die Alten und die Jungen, dazwischen aber fast nichts", sagt Cornelius Hasselbach, 62, Geschäftsführer der Kaifu-Lodge und 1978 deutscher Meister. Vor 30 Jahren war Squash Trendsportart. Vielerorts wurden alte Fabrikhallen zu Courts umgebaut. Im wachsenden Markt der Sportangebote verlor Squash seine Stellung, weil viele Einrichtungen nicht mehr zeitgemäß und unkomfortabel waren. Erfolgreiche Fitnesscenter wie die Kaifu-Lodge reagierten mit einer Reduzierung der Plätze. Nach dem Umbau der Anlage wird es 2013 nur noch neun der einst 18 Courts geben.

Der Nachwuchs aber macht Mut. "Wir haben vielversprechende Talente", sagt Frenz. Das ist sein Verdienst. Mit seiner Unterstützung kümmert sich der Hamburger Verband jetzt systematisch um Kinder und Jugendliche.