Hamburg. Eins wollte Patrick Rafter unbedingt klarstellen, als er gestern vor der versammelten deutschen Presse saß. "Die Deutschen", sagte der 39-Jährige, "haben trotz der Absagen von Philipp Kohlschreiber und Tommy Haas ein sehr starkes Team. Wenn wir sie schlagen wollen, dann müssen meine Jungs alle Topleistung bringen." Dass Australiens Daviscup-Herren dazu in der Lage sind, wenn sie an diesem Wochenende am Hamburger Rothenbaum gegen Deutschland um einen Platz in der Weltgruppe kämpfen, bezweifelt der Teamchef allerdings nicht. "Es gibt für mich keinen klaren Favoriten, beide können gewinnen."

Wer vermutet, dass Deutschland als Gastgeber mit dem drohenden Abstieg vor Augen den größeren Druck haben könnte, liegt falsch. Die einstmals große Tennisnation Australien kämpft seit 2007 um den Wiederaufstieg in die Weltgruppe. "Wir sind zuletzt oft knapp gescheitert. Umso wichtiger wäre es, endlich wieder ein Erfolgserlebnis zu haben", sagte Lleyton Hewitt. Der frühere Weltranglistenerste ist zwar auf Position 100 abgerutscht, mit seinen 31 Jahren aber der erfahrenste Mann und dank seiner Kampfstärke einer, der das Team mitreißen soll. Dass Hewitt und der auf Platz 42 der Welt bestnotierte Bernard Tomic, 19, für Australien am Freitag (ab 11.30 Uhr) die Eröffnungseinzel bestreiten, scheint sicher.

Im bislang letzten Aufeinandertreffen mit Deutschland siegte Australien im April 2000 in Adelaide im Viertelfinale 3:2. Hewitt spielte damals Einzel, Rafter mit Mark Woodforde Doppel. Ob das eine Bedeutung für das anstehende Wochenende habe, wurde Hewitt gefragt. "Das bedeutet nur, dass ich irgendetwas besser gemacht haben muss als Pat, da ich noch spiele und er nicht", antwortete Hewitt. Die Laune stimmt also im Team der Australier ...