Die Fußball-Welt rätselt über die Unzufriedenheit des Superstars Cristiano Ronaldo bei Real Madrid, dem nun viel Häme entgegen schlägt.

Madrid. Das Leben kann so hart sein - selbst für einen Cristiano Ronaldo. Der portugiesische Superstar fühlt sich bei seinem Klub Real Madrid trotz eines millionenschweren Rundum-Sorglos-Pakets nicht mehr wohl, und für seine Unmutsäußerungen schlägt ihm jede Menge Häme entgegen. "Die Prinzessin ist traurig“, titelte beispielsweise die spanische Tageszeitung El Mundo, während La Vanguardia das Jammern der Diva als "launisch und unangebracht“ bezeichnete.

Auch die spanische Spieler- und Trainerlegende Carlos Rexach reagierte mit Sarkasmus auf die Äußerungen von "CR7“. "Wenn Cristiano traurig ist, sollten die Menschen auf die Straße gehen und weinen“, sagte der ehemalige Profi des FC Barcelona im spanischen Fernsehen. Ronaldo habe alles, was man sich wünschen könne: "Ronaldo kann vom Leben nicht mehr erwarten. Er ist fit, gut gebaut, hat Geld, Erfolg und ist einer der besten Spieler der Welt. Ich weiß nicht, was er noch will. Wenn einer wie er traurig ist, ist das ein Frevel.“

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Von seinen Mitspielern erhielt der Kollege der deutschen Nationalspieler Mesut Özil und Sami Khedira hingegen Rückendeckung. "Cristiano hat die volle Unterstützung des Teams, und das weiß er ganz genau. Wir brauchen ihn, er ist ein enorm wichtiger Spieler für Real Madrid, und er soll hier glücklich sein“, sagte der Brasilianer Kaka.

Über die genauen Gründe für die Traurigkeit des Superstars kann die Fußballwelt nur rätseln. "Ich bin traurig, und der Verein weiß es schon. Es geht nicht um persönliche Dinge, sondern um professionelle“, hatte der mit 94 Millionen Euro Ablöse teuerste Spieler der Fußball-Geschichte verkündet, ohne eine Erklärung zu liefern. Laut spanischer Medien soll der Portugiese bereits mit Real-Präsident Florentino Perez gesprochen und diesen gebeten haben, ihn gehen zu lassen. Er fühle sich angeblich nicht mehr wohl im Kader.

Dass er bei der Wahl zu Europas Fußballer des Jahres jüngst Barca-Rivale Andres Iniesta den Vortritt lassen musste, sei aber nicht der Grund. "Es gibt wichtigere Dinge“, sagte der 27-Jährige. Doch aus dem Umfeld des Superstars verlautet, Ronaldo vermisse in Madrid die angemessene Wertschätzung für seine Leistungen.

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Dabei soll es Ronaldo nicht um eine Erhöhung seines ohnehin fürstlichen Gehalts gehen. Zwar verdient er mit "nur“ 10 Millionen Euro im Jahr nicht besser als Bankdrücker Kaka, doch ihn sollen ganz andere Kleinigkeiten erzürnt haben. So soll er unzufrieden über den Modus der Kapitänswahl bei Real sein, die sich nach der Vereinszugehörigkeit richtet. Zudem habe er bei der offiziellen Meisterfeier nicht den Pokal ins Bernabeu-Stadion tragen dürfen, diese Ehre genossen Iker Casillas und Sergio Ramos. Ronaldo selbst wurde bei den Feierlichkeiten nicht gesondert geehrt und musste nach dem Defensiv-Kämpfer Khedira einlaufen.

"Wenn man mich fragen würde, würde ich auch für die nächsten 10 Jahre unterschreiben“, hatte Ronaldo noch im Juni verkündet. Eine Reaktion des Klubs blieb aus, während Mannschaftskollegen wie Angel Di Maria oder Alvaro Arbeloa mit neuen Verträgen ausgestattet wurden. Zudem hatte Real-Profi Marcelo geäußert, Casillas hätte die Wahl zu Europas Fußballer des Jahres verdient gehabt. Ronaldo hatte der Brasilianer mit keinem Wort erwähnt. Auch das dürfte ihn gekränkt haben.