Franck Ribery, für den die Bayern einst 25 Millionen Euro ausgegeben hatten, sieht die Rekordablöse für Martinez durchaus als Belastung.

München. 40-Millionen-Euro-Mann Javier Martinez wird den Konkurrenzkampf im Kader von Fußball-Rekordmeister Bayern München verschärfen, doch die neuen Kollegen wollen ihn bei der Integration unterstützen. „Wir werden ihm helfen. Wenn Javi etwas braucht, sind wir da. Das ist der FC Bayern - eine große Familie“, sagte Franck Ribery der Münchner AZ.

Selbst Luiz Gustavo, der seinen Stammplatz im defensiven Mittelfeld an Martinez verlieren dürfte, äußerte sich positiv über den künftigen Rivalen. Er wolle dem Neuen helfen, sagte er: „Ich habe in meinem ganzen Leben immer Konkurrenz gehabt, bei allen Vereinen. Ich finde es gut mit so viel Konkurrenz.“

An einen Klubwechsel denke er nicht, ergänzte Luiz Gustavo. Für Anatoli Timoschtschuk könnte die Lage anders aussehen, bei einem Angebot dürfte er die Freigabe erhalten. Trainer Jupp Heynckes stehen neben Timoschtschuk, Martinez und Luiz Gustavo noch Bastian Schweinsteiger und Toni Kroos für die beiden Planstellen auf der Doppel-Sechs zur Verfügung. Kürzlich nannte er zudem David Alaba und Emre Can als Alternativen.

+++Kommentar: Das Risiko mit Martinez+++

Ribery, für den die Bayern einst 25 Millionen Euro ausgegeben hatten, sieht die Rekordablöse für Martinez als Belastung. „Das ist viel Geld und bedeutet viel Druck für ihn. Das heißt: Er muss Leistung bringen“, sagte er. Der größere Konkurrenzkampf im Kader bedeute indes „eine höhere Leistungsdichte, das macht uns stärker“.

Bayern-Kapitän Philipp Lahm nannte Martinez einen „exzellenten Fußballer. Gute Spieler sind bei uns immer willkommen.“ Und Kroos ergänzte: „Wenn man 40 Millionen Euro ausgibt, heißt das, dass das ein Top-Spieler sein soll. Und Top-Spieler können wir immer gut gebrauchen.“

+++Verwirrung um Martinez-Deal: Steuerfragen können entscheiden+++

Ehrenpräsident Franz Beckenbauer ist derweil „sehr neugierig auf diesen Einkauf“, wie er der Bild-Zeitung sagte. Beckenbauer hält den spanischen Nationalspieler offenbar nicht für überteuert. „Warum sollte man das Geld auf dem Festgeldkonto liegen lassen? Da gibt es zurzeit eh kaum Zinsen“, sagte er über die Ablösesumme.

Bayern-Trainer Jupp Heynckes hat einen Einsatz von JMartínez im Bundesliga-Heimdebüt am Sonntag gegen den VfB Stuttgart offen gelassen. „Ich denke, dass es im Moment nicht so wichtig ist, dass er am Wochenende im Aufgebot ist oder ob er ein paar Minuten spielt“, sagte Heynckes.

Es sei wahnsinnig viel auf Martínez eingestürzt. „Es ist ganz klar, dass er erst einmal zu Ruhe kommen und sich erst einmal integrieren muss“, meinte Heynckes. „Ich denke, dass es ganz wichtig ist, dass der Integrationsprozess bei Javier forciert wird.“

Mit Material von sid und dpa