Brink/Reckermann bei den Beachvolleyball-Meisterschaften Vierte, Frauentitel an Holtwick/Semmler

Timmendorfer Strand. Die Olympischen Spiele hatten dann doch Spuren hinterlassen. Wegen einer Rückenverletzung Brinks fehlte den Goldjungs Julius Brink/Jonas Reckermann (Köln) bei ihrer Zweisatzniederlage (19:21, 14:21) gegen das Interimsteam Eric Koreng/Alex Walkenhorst (HSV/Rottenburg) bei den deutschen Meisterschaften in Timmendorfer Strand das körperliche Vermögen für ihren vierten Titel in Folge. 6000 Zuschauer litten am Sonntagmorgen im Regen mit ihnen. Sebastian Dollinger/Stefan Windscheif (HSV) wurden kampflos Dritte, die Olympianeunten Jonathan Erdmann/Kay Matysik (Berlin) holten mit 2:0 (25:23, 21:16) gegen Koreng/Walkenhorst ihren ersten Titel.

Tags zuvor hatte Werner von Moltke, 76, bei der Siegerehrung der Frauen nach 15 Jahren an der Spitze des Deutschen Volleyballverbandes "Tschüs" gesagt. Dass auf dem Treppchen weder Sara Goller noch Laura Ludwig standen, war auch für den früheren Zehnkampf-Europameister, dem als DVV-Chef der Münchner Thomas Krohne, 50, folgt, eine Überraschung. Goller und Ludwig umarmten sich nach der feucht-fröhlichen Prozedur in der Ahmann-Hager-Arena lang und innig.

Als Siebtplatzierte hatten die viermaligen Meisterinnen aus Hamburg ihr schlechtestes Resultat in den Timmendorfer Sand gesetzt. So wollten sich die bisher erfolgreichsten deutschen Beachgirls (zwei EM-Titel, Platz fünf in London) nicht verabschieden. Statt mit einer Sieges- sagten sie ihrem neuseeländischen Coach Craig Seuseu mit einer Farewell-Party "Goodbye". Demnächst werden sich Goller/Ludwig mit Teamchef Olaf Kortmann bereden. "An einem Tag denke ich ans Weitermachen, am anderen ans Aufhören", gab Goller, 28, Einblicke in ihr Innenleben. Sie zieht es nach Köln, wo ihr künftiger Ehemann Michael Niedrig in der Marketingabteilung des 1. FC arbeitet.

"Ich mache in jedem Fall bis 2016 weiter", sagte dagegen Laura Ludwig, 26. Die fidele viermalige "Beachvolleyballerin des Jahres" ("Ich kann doch nichts anderes") denkt nicht nur wegen ihrer frischen Liaison mit dem brasilianischen Weltklassespieler Pedro Cunha gern an Rio. Für das World Cup Final, einen mit 500 000 Dollar dotierten Teamwettbewerb der besten Beach-Nationen Mitte November in Brasilien, haben Goller/Ludwig indes nicht gemeldet. Wohl aber Katrin Holtwick/Ilka Semmler (Essen): Die Olympianeunten gewannen mit 2:0 (21:12, 23:21) gegen die Goller/Ludwig-Bezwingerinnen Geeske Banck/Kira Walkenhorst (Hamburg/Herne) ihren zweiten Titel nach 2009. Für Aufsehen im Finale sorgte dabei Walkenhorst, 1,84 m, mit ihren 90 km/h schnellen Sprungaufschlägen.

"Wenn Laura und Kira zusammenspielen wollen, ist das okay, dann höre ich auf", weiß die künftige Lehrerin Banck, 31, um die Überlegungen des OSP Hamburg/Kiel, mit Ludwig/Walkenhorst ein neues Nationalduo für 2016 aufzubauen. "Bisher hat aber niemand mit mir gesprochen", sagt Walkenhorst, 21, die in Essen wohnt.