Brink/Reckermann locken zu Beachvolleyball-Titelkämpfen ab heute an der Ostsee

Timmendorfer Strand. Die Ahmann-Hager-Arena (6000 Sitzplätze) ragt über die Seebrücke. Schon der Andrang auf dem Vorplatz gestern Abend bei der Präsentation der je 16 besten Männer- und Frauenduos zeigte, dass die 20. Deutschen Beachvolleyball-Meisterschaften in Timmendorfer Strand (Eintritt heute ab 9 Uhr frei) unter einem besonderen Stern stehen. Der Grund liegt bei den Olympiasiegern Julius Brink/Jonas Reckermann. Nach deren Siegeszug in London verkaufte die Münchner Agentur sportsandevents als Ausrichter auch die letzten der je 2000 für Sonnabend (Frauen-Finale: 15 Uhr) und Sonntag (Männer-Endspiel: 14.30 Uhr) reservierten Karten.

Die beiden Kölner, heute ab 14 Uhr am Ball, haben nach dem Feier- und Medienmarathon beim Angriff auf den vierten nationalen Titel in Folge auch mit Trainingsrückstand zu kämpfen. Eine Extraschicht am Mittwoch in Hamburg mit Sebastian Dollinger/Stefan Windscheif (HSV/Nr. 3) und Markus Böckermann/Mischa Urbatzka (FC St. Pauli/Nr. 5), Vizemeister 2011 und 2010, konnte auch nicht mehr viel ändern. "Es wird nicht leicht", ahnt Brink.

Während die Olympiasieger schon vor ihrem Gold-Coup bis zur WM 2013 im polnischen Stare Jablonki geplant hatten, muss sich HSV-(Block-)Spieler Eric Koreng, 31, einen neuen Abwehrpartner suchen. Weil sich David Klemperer, 32, nach der verpassten Olympia-Teilnahme und Rang fünf beim Grand-Slam-Turnier im Juli in Berlin aus dem Sand gemacht hatte, tritt Koreng mit Alexander Walkenhorst (Rottenburg) als Nummer vier in Timmendorf an - eine Interimslösung, da auch der 2,06-Meter-Riese ein Blockspezialist ist.

Dessen Schwester Kira, erst 21 Jahre alt und 1,84 m groß, schlägt als Nummer sechs der Frauen noch mit Geeske Banck (Olympia Hamburg) auf, könnte aber bald für das deutsche Beach-Girl interessant sein: Die Hamburgerin Laura Ludwig, 26, weiß noch nicht, ob Sara Goller, 28, nach acht gemeinsamen Jahren und Platz fünf bei Olympia weitermacht. Studienwunsch und Heiratsabsichten sprechen dagegen. Beim Kampf um ihren fünften Titel müssen sich Goller/Ludwig auch des Angriffs von Ex-Meisterin Jana Köhler (HSV) erwehren. Die Allrounderin hat seit Juni mit Anni Schumacher (Dresden/Nr. 4) drei deutsche Turniere und neues Selbstbewusstsein gewonnen.