HAMBURG. Manchmal kann schon eine Anfangszeit viel über den Stellenwert einer Mannschaft aussagen. Wer am Sonntagmittag um zwölf Uhr sein Punktspiel zu absolvieren hat, der muß bei der Hallenvergabe ganz hinten auf der Liste gestanden haben. Dabei hat der Termin übermorgen durchaus seinen Reiz: Die neuformierten Hamburg Baskets geben in der Sporthalle Wandsbek ihre Heimpremiere in der Regionalliga Nord. Nach der 79:90-Auftaktniederlage in Oldenburg will sich das Team gegen den SC Rasta Vechta rehabilitieren. "Die Mannschaft weiß, was zu tun ist. In Oldenburg haben wir in der Defense versagt", sagt Trainer Alexander Biller (38).

Eine vorzeigbare sportliche Visitenkarte, möglichst ein Platz unter den ersten drei, bleibt jedoch nur ein Teil des Projekts, zu dem sich sieben Hamburger Vereine in diesem Sommer zusammengeschlossen haben. Ziel der konzertierten Aktion ist der sofortige Aufstieg in die Erste Bundesliga. Dafür muß der Klub bis Anfang 2006 der Liga einen Business-Plan und erste Sponsorenverträge vorlegen. Beim Basketball-Länderspiel Deutschland gegen Bosnien-Herzegowina wurden am 11. September in der Color-Line-Arena Kontakte geknüpft. Sie gilt es abzuarbeiten.

Andreas Rohde (40) ist der Mann dafür. Der ehemalige Handball-Bundesligaspieler (Empor Rostock, TuS Schutterwald) arbeitet für die Lübecker Agentur AETB. Sie besitzt die Vermarktungsrechte an den Hamburg Baskets und konnte bereits den Trikotsponsor besorgen. Die Berliner A.L.B. AG (Immobilien-Beteiligungen) stieg mit einer fünfstelligen Summe ein, erkaufte sich zudem das Namensrecht. Mit weiteren Partnern will Rohde den Etat von derzeit rund 60 000 in den nächsten Monaten auf bis zu 100 000 Euro aufstocken. Das zusätzliche Geld soll in Spieler investiert werden. "Im Gegensatz zu den Spitzenteams in der Regionalliga fehlen uns ein, zwei Amerikaner", sagt Biller.

Wichtiger noch als der Erfolg sind für Rohde belastbare Strukturen, die in der Wirtschaft Vertrauen schaffen: "Wir müssen uns professionell präsentieren. Da stehen wir noch am Anfang unserer Bemühungen." Viel Zeit bleibt Rohde nicht. Ende des Jahres will er für die Erste Liga einen Etat von rund 1,8 Millionen Euro akquiriert haben. Dann bekämen die Hamburg Baskets endlich Termine ihrer Wahl - sogar in der Color-Line-Arena.

  • Der Kader: Nils Barnert (17), Patrick Wischnewski (18), Thierno Agne (16; alle Bramfelder SV), Martin Maraite (23; TSG Bergedorf), Berthold Stein (19), Demekssa Duresso (28), Jannis Tringas (23), Felix Jehnichen (20), Sidiki Straub (18; alle BC Hamburg), Kosta Dalakis (23), Cecil Egwuatu (25), Björn Saschenbrecker (24; alle Rist Wedel), Marc Suhr (36; TSV Ansbach), Lazar Georgiev (31; Spartak Sofia).