London. LeBron James schrie seine Freude laut heraus, Kevin Durant hüpfte wie ein Flummi über das Parkett: Ausgelassen wie Kinder feierten die US-Basketballer, als der Olympiasieg nach dem mühsam erkämpften 107:100 (59:58) im Endspiel gegen Spanien perfekt war. Die NBA-Stars haben in London die fest für sie reservierten Goldmedaillen zum 14. Mal abgeholt. "Es ist eine Erleichterung, denn wenn wir nicht als Gewinner zurückgekommen wären, wäre es ein Desaster gewesen", kommentierte Mike D'Antoni, Trainerassistent des US-Teams. "Dieser Sieg ist für die USA, es geht nur um diese drei Buchstaben", jubelte Superstar James. Mit den Worten "sensationell, das war's für mich, die anderen Jungs sind gut genug", gab Kobe Bryant Raum für Spekulationen über einen möglichen Rücktritt aus dem Dream Team.

Vier Jahre nach dem Sieg von Peking wiederholte der Weltmeister in der Neuauflage des Endspiels von 2008 seinen Triumph und verwehrte Spanien erneut den ersten Olympiasieg. Dem Europameister bleibt wieder nur Silber, dabei war Gold durchaus in Reichweite. Bronze hatte zuvor Russland gewonnen. Die Spanier zeigten ihre stärkste Turnierleistung und stellten den Favoriten vor eine ganz schwere Aufgabe, für eine Überraschung reichte es aber nicht. Mit dem Finalsieg endete ein eindrucksvoller Triumphzug. Das Dream Team VI hat in London regelrecht mit den Gegnern gespielt, fast immer war ein Klassenunterschied zu sehen. Mit dem 156:73 gegen Nigeria gelang den USA sogar ein Rekordsieg. Nie zuvor hat eine Mannschaft bei Olympia so viele Punkte erzielt. Für LeBron James ist der Erfolg etwas ganz Besonderes. Der 27-Jährige von Miami Heat schaffte es als erst zweiter Spieler, innerhalb eines Jahres NBA-Champion, wertvollster Spieler (MVP) der Finals und Olympiasieger zu werden. Zuvor war das Kunststück nur Michael Jordan beim Triumph des ersten Dream Teams 1992 gelungen.