Es wird Zeit, dass diese Spiele zu Ende gehen, denn sie beginnen seltsame Dinge mit den Menschen anzustellen. Am Donnerstagabend konnte man vor dem King's-Cross-Bahnhof fünf Olympiabesucher sehen, die sich vorher offenbar zu einem Wettkampf um die albernste Kopfbedeckung verabredet hatten. Sie trugen einen Golfplatz, einen Wikingerhelm, ein Moorhuhn, einen gestreiften Sombrero und einen Bobbyhelm mit integriertem Blaulicht spazieren.

Der Golfplatz immerhin hatte etwas mit dem Anlass zu tun. In Rio wird 2016 um Medaillen geputtet. Für die Briten, die natürlich auch dieses Spiel erfunden haben wollen, vier Jahre zu spät. Man darf jetzt schon gespannt sein, welche Sportart als nächste olympische Weihen erhält. Wer in London genau hinsah, merkte schnell, dass das Internationale Olympische Komitee klammheimlich einige Demonstrationswettbewerbe ins Programm genommen hat.

Nach den Schwimmwettkämpfen zum Beispiel nahmen abends Taucher das Becken des Aquatics Centre in Beschlag - angeblich um die elektronischen Anlagen zu prüfen. Auch die Freunde von Querfeldeinrennen können sich Hoffnung machen. Warum sonst mussten Athleten, die die Trainingsstrecke des olympischen Dorfes nutzen wollten, ihr Fahrrad schultern und über eine Brücke transportieren? Und in der rhythmischen Sportgymnastik könnte endlich die Gleichberechtigung Einzug halten. Zwischen Einzel- und Gruppenwettkampf durfte am Freitag ein mit viel Anmut gesegneter Tänzer das Publikum in der Wembley Arena unterhalten.

Warte, Olympia, du kannst jetzt nicht aufhören! Das oben war nicht so ernst gemeint, ehrlich jetzt. Olympia, bleib doch noch ein bisschen länger, Olympiaaaaaa ...