Weltrekordler Ashton Eaton gewinnt souverän die Goldmedaille mit 8869 Punkten

London. Ashton Eaton ist der neue König der Athleten. Während von den Deutschen nur Rico Freimuth überzeugte, bestieg der 24 Jahre alte Topfavorit bei den Zehnkampfthron. Mit 8869 Punkten verfehlte der Ausnahmekönner seinen eigenen Weltrekord um 170 Punkte, sicherte den USA aber zum 13. Mal in der Geschichte die Goldmedaille in der Königsdisziplin.

Hinter Eaton machte Weltmeister Trey Hardee mit 8671 Zählern den Doppelsieg für die Amerikaner perfekt. Bronze sicherte sich wie schon vor vier Jahren in Peking der Kubaner Leonel Suarez (8523). Im Sog des Trios lieferte auch Freimuth bei seinem Olympiadebüt einen ganz starken Wettkampf ab. Der 24-Jährige landete als bester Deutscher überraschend auf Rang sechs und verpasste seine Bestleistung (8322) nur um zwei Punkte.

Den Kampf um Bronze musste der Hallenser, Sohn des ehemaligen Zehnkämpfers und WM-Vierten Uwe Freimuth, beim Speerwerfen aufgeben, als ihn eine Ellenbogenverletzung behinderte. Trotzdem sagte der Bürokaufmann: "Das waren die geilsten und aufregendsten zwei Tage meines Lebens." Dagegen erlebte Europameister Pascal Behrenbruch sechs Wochen nach seinem Triumph von Helsinki ein Debakel. Nach zehn enttäuschenden Disziplinen hatte der 27-Jährige im Vergleich zu seinem Goldcoup, bei dem er mit 8558 Punkten Bestleistung erzielte, 432 Zähler weniger auf dem Konto. Der 1,96 m große Modellathlet aus Frankfurt am Main, als Weltranglistenzweiter mit Medaillenansprüchen nach London gereist, wirkte während der zwei Tage wie ein Schatten seiner selbst und landete mit 8126 Punkten nur auf Rang zehn.

Behrenbruch, der in Tallinn (Estland) bei Andrej Nazarow - dem ehemaligen Coach von Olympiasieger Erki Nool - trainiert, machte die harten Einheiten der vergangenen Monate für seine schwache Vorstellung verantwortlich. "Seit Oktober habe ich nur gekeult - da war klar, dass irgendwann das Burn-out kommt", sagte Behrenbruch, "ich fühle mich wie in Trance. Die EM war super, aber hier kacke ich ab. Mir fehlen Power und Emotionen." Thomas Kurschilgen, Sportdirektor im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV), kündigte angesichts der schwachen Vorstellung des WM-Siebten eine eingehende Analyse und Gespräche an.

Der dritte deutsche Starter Jan Felix Knobel (Frankfurt/Main) musste wegen muskulärer Probleme nach dem Stabhochsprung aufgeben.