London. Versöhnlicher Olympiaabschluss für die deutschen Wasserspringerinnen: Christin Steuer hat vom Turm in ihrem ersten olympischen Einzelfinale einen guten siebten Platz belegt und Bronze nur knapp verpasst. Beim Sieg der hoch favorisierten Chinesin Chen Ruolin (422,30) holte Steuer mit ihren fünf Sprüngen 351,35 Punkte - nur 7,85 Zähler weniger als Pandelela Rinong Pamg aus Malaysia, die Bronze gewann. Silber sicherte sich die 16 Jahre alte Australierin Brittany Broben (366,50). Weltmeisterin Chen gewann mit einer fehlerfreien Sprungserie ihre zweite Goldmedaille in London.

Steuer hatte erst am Tag vor dem Vorkampf von ihrer Teilnahme erfahren. "Es war eine Überraschung für mich, ich habe damit nicht gerechnet, auch wenn man sich als Reserve darauf einstellen muss", sagte die 29-Jährige aus Riesa. Die eigentlich für den Wettbewerb vorgesehene Nora Subschinski (Berlin), mit der Steuer im Synchronwettbewerb Platz sechs belegt hatte, konnte wegen Problemen mit der Halsmuskulatur nicht antreten.

Mit konstanten Leistungen im Vorkampf und Halbfinale hatte sich Steuer sicher für das Finale qualifiziert und damit bereits den größten Einzelerfolg ihrer Karriere gefeiert. Im Endkampf zeigte sie zwei gute Auftaktsprünge, ließ bei ihrem zweifachen Handstandsalto mit eineinhalb Schrauben im dritten Durchgang jedoch einige Punkte liegen. Die EM-Dritte Maria Kurjo (Berlin) war als 17. des Halbfinals ausgeschieden.

Heute Abend (20 Uhr) bestreiten die Männer den Vorkampf vom Turm. Für das deutsche Team starten der WM-Dritte Sascha Klein (Riesa) und der Dresdner Martin Wolfram. Edelmetall wird am Sonnabend (21.30 Uhr) vergeben.