London. Der Traum der deutschen Volleyballer von der ersten Olympiamedaille seit 40 Jahren ist geplatzt. Die Auswahl von Bundestrainer Vital Heynen verlor ihr Viertelfinale gegen Bulgarien unerwartet deutlich mit 0:3 (20:25, 16:25, 14:25). Gegen die Bulgaren, die nun im Halbfinale auf Russland treffen, waren die verkrampft und mutlos agierenden Schmetterkünstler des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) chancenlos. Das Erreichen der Runde der besten acht und Platz fünf bedeuteten am Ende aber das beste Abschneiden bei Olympia seit Silber 1972 in München für die DDR-Volleyballer.

Ausgeglichen war die Bilanz zwischen beiden Mannschaften vor dem siebten Aufeinandertreffen im Olympiajahr, doch nach der bärenstarken Vorrunde der bulgarischen Auswahl um Topangreifer Tswetan Sokolow ging das deutsche Team sein Viertelfinale nur als Außenseiter an. Und die DVV-Männer, bei denen Angreifer Georg Grozer nach seiner Verschnaufpause gegen Weltmeister Brasilien wieder in der Startformation stand, erwischten einen katastrophalen Start.

Entsetzt musste DVV-Präsident Werner von Moltke, der eigens ein Deutschland-Trikot übergezogen hatte, ansehen, wie die ersten fünf Punkte an das bulgarische Team gingen. Bundestrainer Heynen reagierte und riss seine Mannschaft bei einer Auszeit mit energischen Worten aus dem Tiefschlaf. Immerhin: Max Günthör konnte anschließend einen schönen Angriff zum ersten Punkt abschließen. Der Satz ging dennoch nach 24 Minuten verloren.

Beach-Kollegin Laura Ludwig, die ihre Kollegen von der Tribüne aus im kleinen deutschen Block anfeuerte, hatte im zweiten Durchgang zunächst mehr Grund zur Freude. Diesmal verschliefen die Deutschen den Start nicht, erstmals konnte Grozer mit einem seiner berüchtigten Hammer-Aufschläge für zwei Punkte Vorsprung sorgen. Doch die Bulgaren hielten dagegen, hatten vor allem am Netz entscheidende Vorteile. Auch dieser Satz ging dann wie der dritte und letzte zu leicht verloren.