Dank der Schützenhilfe der Niederlande gelingt der Sprung in die Runde der letzten vier

London. O-Saft, Ei und Halbfinale - schon beim Frühstück im olympischen Dorf gab es für die deutschen Hockeyherren die gute Nachricht. Dank der Hilfe der Niederlande, die Südkorea 4:2 besiegten, war der Einzug in die Runde der letzten vier vor dem abschließenden Gruppenspiel gegen Neuseeland perfekt. "Wir sind überglücklich, das Halbfinale erreicht zu haben", sagte Bundestrainer Markus Weise, "ob das mit oder ohne Schützenhilfe geklappt hat, das ist letztlich egal." Beim 5:5 (2:4) gegen Neuseeland probierte Weise einiges aus, konnte mit der Leistung seines Teams, in dem vier Hamburger standen, aber vor allem in der ersten Halbzeit nicht zufrieden sein. Die Tore erzielten der Krefelder Oskar Deecke (10.), Florian Fuchs vom Uhlenhorster HC (27.), der Mülheimer Thilo Stralkowski (46.) und Kölns Torjäger Christopher Zeller (52./69.). Bitter: Kapitän Max Müller (Nürnberg) schied mit Verdacht auf Daumenbruch aus.

Gegner im Spiel um den Finaleinzug ist morgen (16.30 Uhr) Weltmeister Australien, der sich mit einem 7:0 gegen Pakistan den Sieg in der Gruppe A sicherte. Im zweiten Semifinale (21 Uhr) treffen Großbritannien und die Niederlande aufeinander. Der Weltranglistenerste aus Australien fordert den Weltranglistenzweiten in einer Neuauflage des WM-Finals von 2010, das die Australier 2:1 gewannen.

Dass man sich mit den "Kookaburras" auf Augenhöhe trifft, ist klar. Beim Olympiatest in der Londoner Riverbank Arena siegte Deutschland Anfang Mai 3:2 und 5:2. Bei Testspielen in Mannheim Mitte Mai setzten sich die "Aussies" 3:0 und 2:1 durch. Das australische Tempospiel hat die Konkurrenz in der Gruppe teilweise überrollt. Die Unentschieden gegen Großbritannien (3:3) und Argentinien (2:2) zeigten aber auch Anfälligkeiten in der Deckung.

Zum siebten Mal seit 1984 hat ein Herrenteam das olympische Halbfinale erreicht. Eine einmalige Erfolgsserie im deutschen Sport. Nur 2000 in Sydney gelang das nicht. Bundestrainer Paul Lissek, der 1992 das Team zum Olympiasieg geführt hatte, musste damals gehen und ist nun als "Consultant" Teil des australischen Trainerteams um Richard Charlesworth.

Die deutschen Damen verabschieden sich heute (12.30 Uhr) mit dem Spiel um Platz sieben gegen Südkorea vom olympischen Turnier.