Endlich wissen wir, wie sich Usain Bolt auf das 200-Meter-Rennen vorbereitet: Er vergnügt sich um 3 Uhr nachts im olympischen Dorf mit schwedischen Handballerinnen. Den Skandal hat ein gewisser Usain Bolt aufgedeckt. Er hat das Bild von sich und den Schwedinnen über Twitter in die Welt geschickt. Früher haben uns Paparazzi mit derlei wichtigen Informationen versorgt. Doch ihr Berufsstand ist stark gefährdet, seit sich die Prominenz in sozialen Netzwerken selbst entblößt.

Das Fotohandy ist bei diesen Spielen zum wichtigsten olympischen Gerät geworden. Es gibt kein Motiv, das zu banal wäre, um nicht für virtuelle Freunde und Follower in aller Welt festgehalten zu werden. Die U-Bahn fährt ein - wow! Und hier haben wir den Imbissstand. Moment mal, der da hinten, könnte das nicht ein Sportler sein? Keine Ahnung, halt mal drauf!

In der Mixedzone ist Filmen untersagt, was sogenannte Journalisten nicht daran hindert, sich Arm in Arm mit Stars wie Bolt ins Bild zu setzen. Man fragt sich, wie wohl ihre Berichterstattung über das Rennen ausfallen mag. Nein, halt, besser nicht.

Aber dann schlagen wir die englischen Zeitungen auf und stellen fest, dass es die Paparazzi doch noch gibt. Wir sehen Michael Phelps um 4 Uhr morgens im Taxi mit drei Goldmedaillen. Wo ist die vierte geblieben? Und vor allem: Wer ist die ominöse Begleiterin? Wir sehen die Schwimmerin Rebecca Adlington in einem silbernen Abendkleid nach einer durchfeierten Nacht aus einem Klub wanken. Sie hat zur Tarnung eine Flasche Wasser in der Hand, aber ein Augenzeuge berichtet, sie habe das Cocktailglas in den dreieinviertel Stunden ihres Aufenthalts nur zum Nachschenken aus der Hand gegeben. Gute Arbeit, Paparazzi! Cheers!