Im Grunde ist es ganz einfach, sich fix und bequem durch London zu bewegen. Man braucht nur zu der Zeit den Shuttlebus zu nehmen, wenn in der Stadt gerade das olympische 100-Meter-Finale der Männer auf dem Programm steht. Diese Gelegenheit ergibt sich, rein statistisch betrachtet, zwar nur alle 52 Jahre, funktioniert aber zuverlässig. Man hat den Bus für sich allein und kann die Schönheiten der Stadt an sich vorüberziehen lassen, ohne von einem Teleobjektiv gerammt zu werden.

Andererseits kann man sich die Schönheiten der Stadt auch noch an jedem Tag der nächsten 52 Jahre anschauen, ein 100-Meter-Finale aber nicht. So hatten wohl auch die 80 000 Menschen gedacht, die sich eine Eintrittskarte für das exklusive Ereignis gekauft hatten. Vielleicht weil es ein so besonderer Tag war, hatte ihn sich ein Signal auf der Eisenbahnstrecke zum Olympiapark ausgesucht, um mal eine Pause einzulegen. An den Bahnhöfen bildeten sich lange Schlangen, aber Schlangen sind für die Londoner ein Stück Kulturgut. Sie nutzen die Wartezeit, um mit anderen ins Gespräch zu kommen. Am Ende sollen es alle Zuschauer noch rechtzeitig geschafft haben.

Der Busverkehr hat in London mit anderen Widrigkeiten zu kämpfen. Eine für Olympia reservierte Fahrspur macht die Reisegeschwindigkeit akzeptabel. Eine Garantie, ans Ziel zu kommen, ist sie aber nicht. Um den Andrang zu bewältigen, wurden Fahrer aus allen Teilen des Landes für die Spiele verpflichtet. Im besten Fall haben sie das Navigationssystem eingeschaltet. Im zweitbesten eine Karte auf den Knien liegen. Im drittbesten wissen die Fahrgäste den Weg. Im viertbesten nicht. Das spart dann immerhin die Stadtrundfahrt.