Der Hamburger Diskuswerfer Markus Münch traf erst am Freitagabend bei Olympia ein

Hamburg. Der Hamburger Diskuswerfer Markus Münch ist am Freitagmittag um 13.25 Uhr als einer der letzten deutschen Sportler zu seinem Olympiaeinsatz geflogen. An Bord des Lufthansafluges LH 3392 von Fuhlsbüttel nach London-Heathrow war auch der Diskus, mit dem er am Montagvormittag in der Qualifikation im Olympiastadion antreten wird. Im Gegensatz zum Goldfavoriten Robert Harting, dem zweimaligen Weltmeister aus Berlin, darf Münch seine zwei Kilogramm schwere Scheibe benutzen. Der Grund: Münchs Diskustyp steht auf der Liste des Weltverbandes, Hartings nicht.

Zum Flughafen hatten den im offiziellen deutschen Olympiaoutfit gekleideten Münch, anthrazitfarbenes Hemd, hellgraue kurze Sporthose, rote Adidas-Sportschuhe, seine Eltern begleitet, die in Hasloh vor den Toren Hamburgs wohnen. Die späte Anreise kommt dem Diskuswerfer entgegen. Bis zum Donnerstag konnte er sich in Ruhe im Bundesstützpunkt Kienbaum bei Berlin vorbereiten. Mit ihm harrten weitere Leichtathleten, Triathleten und die Sportgymnastinnen auf ihren Abflug nach London. "Bei uns lief der ganze Tag der Fernseher. Wir haben die Wettkämpfe intensiv verfolgt, unsere Kollegen angefeuert und uns so in Olympiastimmung gebracht", erzählte Münch.

Am Freitagabend genoss er sie dann erstmals vor Ort. Im Olympiastadion schaute er sich die ersten Leichtathletik-Entscheidungen an. "Es ist großartig, dabei zu sein", empfand er. Für Münch sind es seine ersten Olympischen Spiele. Mindestens die Qualifikation will er überstehen. "Das wird schwer genug", weiß er. Als 16. der Weltrangliste muss er sich unter die ersten zwölf werfen, um beim Finale am Dienstagabend antreten zu dürfen. "Etwa 64 Meter sollten es in der Quali schon sein, damit ich weiterkomme."

Bis auf ein "paar ganz normale Wehwehchen hier und da" hat der 2,07-Meter-Riese das harte und intensive Training der vergangenen Wochen gut überstanden. "Ich gehe mit großer Freude und ohne besonderen Druck in den Wettkampf", sagte Münch, ehe er in Fuhlsbüttel zur Sicherheitskontrolle im Terminal 2 verschwand.