Hockeyherren spielen gegen Niederlande um Gruppensieg. Damen wollen Topfavorit ärgern

London. Deutschlands Hockeyherren haben im dritten Spiel des olympischen Turniers erstmals richtig Fahrt aufgenommen und Rekordolympiasieger Indien mit 5:2 (4:1) besiegt. Florian Fuchs vom Uhlenhorster HC, mit 21 Jahren der Jüngste im Team, war mit einem Dreierpack der Mann des Tages. Peking-Olympiasieger Deutschland präsentierte sich deutlich besser und dynamischer als noch bei den beiden knappen Auftaktsiegen gegen Belgien (2:1) und Südkorea (1:0).

Fuchs erzielte in der 7. und 16. Minute zweimal die deutsche Führung, nachdem zwischenzeitlich Raghunath Vr (13.) mit einer Strafecke für den Ausgleich gesorgt hatte. Gerade mal 36 Sekunden nach der Pause war Fuchs zum dritten Mal zur Stelle (36.). Die weiteren Treffer gingen auf das Konto von Fuchs' Teamkollegen Oliver Korn (24.) und dem Kölner Benjamin Wess (34.). Zweiter indischer Torschütze war Tushar Khandker (62.).

An einen Dreierpack in seiner noch jungen Nationalmannschaftskarriere konnte sich Fuchs nicht erinnern. "Ich glaube nicht, dass ich schon mal dreifach getroffen habe, schon gar nicht bei so einem großen Turnier", sagte er: "Olympia ist das Größte und Tollste. Da so ein Spiel zu machen, das ist einzigartig. Aber viel wichtiger war der Teamerfolg." Bundestrainer Markus Weise war mit dem Auftritt seines Teams nur bedingt zufrieden. "Das Resultat ist gut, und auch der größte Teil des Spiels war gut, allerdings war es mir am Ende zu viel Verwalten. Wir hätten mehr fürs Torverhältnis tun können", sagte er: "Drei Siege sind schön, aber noch haben wir nichts erreicht."

Durch den Erfolg zog Deutschland an der Tabellenspitze mit neun Punkten mit dem Erzrivalen Niederlande gleich, der zuvor Neuseeland 5:1 besiegt hatte. Im direkten Duell geht es am Sonntag (17 Uhr) um den Gruppensieg.

Die deutschen Damen haben am heutigen Sonnabend (22.15 Uhr) eine noch schwierigere Aufgabe zu lösen. Das Team des Hamburger Bundestrainers Michael Behrmann trifft auf Topfavorit Argentinien, gegen den es seit 17 Spielen keinen Sieg mehr gegeben hat. Durch die 1:3-Niederlage gegen Australien ist der Druck groß, eine weitere Pleite könnte das Ziel Halbfinale in weite Ferne rücken.

Allerdings sind die Südamerikanerinnen um Superstar Luciana Aymar längst nicht mehr unbesiegbar, wie die überraschende 0:1-Niederlage gegen die USA zeigte. Behrmann wollte diese Partie noch einmal genau analysieren, "um zu sehen, wie die USA Aymar ausgeschaltet haben und was wir vielleicht übernehmen könnten". Klar ist: Das Selbstvertrauen ist groß. Die Münchner Abwehrspielerin Nina Hasselmann sagte: "Argentinien ist endlich mal wieder fällig."