London. Er hat es verdammt spannend gemacht. Weitsprung-Europameister Sebastian Bayer, 26, steht an diesem Sonnabend (20.55 Uhr) im Olympiafinale. Der HSV-Athlet verfehlte die Qualifikationsweite von 8,10 Metern und rutschte als Zwölfter mit 7,92 Metern denkbar knapp in den Endkampf um die Medaillen. Teamkollege Christian Reif aus Ludwigshafen dagegen scheiterte trotz gleicher Weite wie Bayer als 13. in der Qualifikation, weil sein zweitbester Versuch mit 7,81 Metern sieben Zentimeter kürzer war als der von Bayer. Auch Alyn Camara aus Leverkusen schied aus (7,72). "Das war nicht das, was ich mir vorgenommen habe", sagte ein enttäuschter Reif, der eigentlich in den Kampf um die Medaillen eingreifen wollte.

Sicher für die nächste Runde qualifiziert hat sich derweil Sprinterin Verena Sailer. Die ehemalige Europameisterin zog ins Halbfinale über 100 Meter ein, das an diesem Sonnabend (20.35 Uhr) stattfindet. In starken 11,12 Sekunden wurde die 26 Jahre alte Mannheimerin Dritte in ihrem Vorlauf und qualifizierte sich damit direkt für die Runde der besten 24. "Es war knapp, aber geschafft ist geschafft", sagte Sailer. Tatjana Pinto (Münster) dagegen schied als Vorlaufvierte in 11,39 Sekunden aus.

Besser lief es für Siebenkämpferin Lilly Schwarzkopf von der LG Rhein-Wied. Die frühere Europameisterschaftsdritte liegt nach dem ersten Mehrkampftag nach vier Disziplinen mit 3855 Punkten auf dem achten Rang. "Ich bin vielleicht in der Form meines Lebens", sagte die 28-Jährige. Für die WM-Dritte Jennifer Oeser aus Leverkusen lief es dagegen nicht optimal. Sie muss sich mit 3789 Punkten und Platz zwölf im Zwischenklassement begnügen. Die Neubrandenburgerin Julia Mächtig (3445 Punkte) erreichte bisher nur den 32. Platz. Topfavoritin Jessica Ennis aus Großbritannien dagegen greift nach ihrer ersten Goldmedaille.

Einen starken Tag hatte auch Carsten Schlangen, 31. Der Berliner erreichte das Halbfinale über 1500 Meter als Sechster in 3:41,51 Minuten. Im Diskus-Endkampf an diesem Sonnabend (20.30 Uhr) steht neben Mitfavoritin Nadine Müller (Halle an der Saale) auch Juniorenweltmeisterin Anna Rüh (Neubrandenburg). Müller warf im ersten Versuch 65,89 Meter und übertraf die Qualifikationsweite von 63 Metern deutlich. Rüh erreichte 62,98 m.