Die Dressurreiterin hat dem deutschen Team einen gelungenen Auftakt beschert

London. Dorothee Schneider strahlte mit der Sonne über dem Greenwich Park um die Wette: Mit einer "Punktlandung" hat die Olympiadebütantin dem deutschen Dressurteam in London einen gelungenen Auftakt beschert. Die 43-Jährige zeigte beim Grand Prix im Sattel von Diva Royal eine ausgezeichnete Leistung und verschaffte ihrer Mannschaft mit 76,277 Prozentpunkten eine gute Ausgangsposition im Kampf um Teamgold. In der Einzelwertung liegt Schneider derzeit auf Platz drei. Es führen nach dem ersten Tag die Briten Carl Hester mit Uthopia (77,720) und Laura Bechtolsheimer mit Mistral (76,839). "Jetzt ist der Druck erst mal weg", sagte Schneider, die vor 23 000 Zuschauern im Reitstadion lediglich zwei kleine Fehler in den Übergängen zu beklagen hatte.

"Ist das nicht eine Punktlandung gewesen?", fragte Bundestrainer Jonny Hilberath danach hochzufrieden: "Pünktlich zu Olympia hat alles geklappt, was wir uns vorgenommen haben." Fast alles, denn zuvor hatte Einzelstarterin Anabel Balkenhol, 40, (Rosendahl) aus deutscher Sicht den Auftakt gemacht - und diesen mit 70,973 Prozentpunkten verpatzt. Schon beim Angaloppieren war ihr Dablino sichtlich nervös gewesen. Die Punktrichter blieben mit ihren Bewertungen zurückhaltend. "Das ist schade, weil er so viel Potenzial hat", sagte Balkenhol, die um eine Teilnahme am Grand Prix Special bangen muss. Genau wie Hiroshi Hoketsu. Mit 71 Jahren ist der Japaner der älteste Olympiateilnehmer in London. Der Routinier erhielt für seine Leistung aber nur 68,739 Punkte.

Heute greifen auch die anderen Debütantinnen ins Geschehen ein. Als letzte der 50 Starter wird um 16.20 Uhr die deutsche Meisterin Helen Langehanenberg, 30, (Havixbeck) ihren zwölfjährigen Wallach Damon Hill satteln und den Grand Prix abschließen. Mit zuletzt konstant guten Leistungen gehört sie zum Favoritenkreis.

Zuvor wird um 13.24 Uhr Youngster Kristina Sprehe, 25, (Dinklage) ihren Hengst Desperados durch das Dressurviereck lenken. Mit dem Grand Prix Special, der zum ersten Mal in der olympischen Geschichte auch in die Mannschaftswertung eingeht und gleichzeitig die zweite Qualifikationsrunde im Einzel ist, werden am Dienstag die Dressurwettbewerbe fortgesetzt. Die besten sieben Mannschaften und elf Einzelreiter kämpfen um Mannschaftsgold sowie den Einzug ins Einzelfinale.