London. Nächster Absturz für die deutschen Wasserspringer: Auch die WM-Dritten Christin Steuer und Nora Subschinski haben die schwarze Serie der Deutschen im Aquatics Centre fortgesetzt und mit Platz sechs vom Turm Edelmetall deutlich verpasst. Die Sportsoldatinnen bekamen für ihre fünf Sprünge 312,78 Punkte, zu wenig für Bronze. Gold gewannen wie erwartet die Weltmeisterinnen Chen Ruolin und Wang Hao aus China mit 368,40 Zählern. Für die Springer aus dem Reich der Mitte war es im dritten Wettbewerb der Spiele der dritte Sieg. Silber ging an die Mexikanerinnen Alejandra Orozco Loza/Paola Sanchez (343,32), Bronze holten Roseline Filion/Meaghan Benfeito aus Kanada (337,62).

"Ich kann nichts Negatives sagen. Wir sind mit unserer Leistung zufrieden", sagte Steuer, für die es der letzte olympische Wettkampf gewesen sein könnte. "Olympia ist ja erst wieder in vier Jahren. Das wird wohl eher schwer für mich." Subschinski war ebenfalls zufrieden. "Natürlich haben wir mit einer Medaille geliebäugelt, aber dafür müssen die anderen patzen. Wir hatten keine großen Patzer drin. Vielleicht ein paar Kleinigkeiten", sagte die 24-Jährige, die in den vergangenen Tagen Probleme mit einer Blockade in der Halswirbelsäule gehabt hatte. Nach den beiden Pflichtsprüngen lag das Duo noch auf Platz fünf. Danach ließen die deutschen Meisterinnen Punkte liegen. Ihre Erfahrung konnten Steuer und Subschinski bei ihrer jeweils dritten Olympiateilnahme nicht entscheidend ausspielen. "Sie haben das gezeigt, was sie momentan draufhaben, und ihr Leistungsvermögen ausgeschöpft. Es war ein guter sechster Platz", sagte Bundestrainer Lutz Buschkow.

Mit ihrer olympischen Bilanz dürften beide dennoch weiter nicht ganz zufrieden sein. Die 29-jährige Steuer, die erstmals bei Sommerspielen im Synchronwettbewerb antrat, war 2004 in Athen im Einzel ebenso in der Qualifikation ausgeschieden wie vier Jahre später in Peking. Ihre fünf Jahre jüngere Partnerin verpasste an der Seite von Annett Gamm als Vierte in Peking und Sechste in Athen zweimal knapp das Podest. Vor dem letzten Versuch, dem dreieinhalbfachen Vorwärtssalto, betrug der Rückstand auf einen Podestplatz schon fast elf Punkte. Als im finalen Sprung die Synchronität fehlte, war die Entscheidung gefallen.