London. Als Starangreifer Georg Grozer seinen letzten Aufschlag satt ins Netz drosch, war der Fehlstart der deutschen Volleyballer perfekt. Die Schmetterkünstler kassierten mit dem 0:3 gegen Olympiasieger USA im Hexenkessel Earl's Court die zweite Klatsche und stehen nach zwei Spielen mit dem Rücken zur Wand. "Die USA haben uns ein bisschen die Grenzen aufgezeigt", sagte Kapitän Björn Andrae. Noch nie stand ein deutsches Team in der olympischen Geschichte nach zwei Spielen ohne Satzgewinn da.

Zwei Tage nach dem 0:3-Debakel gegen Russland war das Team um Grozer vor 13 000 enthusiastischen Fans auf Wiedergutmachung aus, scheiterte beim 23:25, 16:25, 20:25 jedoch fast ebenso deutlich. Insbesondere Grozer wurde seinem Ruf als einer der weltbesten Diagonalangreifer erneut nicht gerecht und erzielte mit einer schwachen Angriffsquote lediglich zwölf Punkte.

Das Team von Bundestrainer Vital Heynen muss nun wohl morgen (10.30 Uhr) Serbien schlagen, um erstmals seit 40 Jahren das Viertelfinale zu erreichen. Im Anschluss warten nur noch Außenseiter Tunesien und Weltmeister Brasilien. Bereits 2008 in Peking war die Partie gegen den Europameister das Schlüsselspiel. Damals verloren die Deutschen 1:3 und schieden nach der Vorrunde aus. Heynen: "Wir wissen, dass wir gegen Serbien gewinnen können. Aber meine Mannschaft ist ein wankendes Gebäude."