London. Tränen und keine einzige Medaille: Die deutschen Schützen erlebten bei den Olympischen Spielen keinen guten Auftakt. Auch die Finalteilnahme von Weltmeisterin Christine Wenzel im Skeet änderte nichts mehr am insgesamt enttäuschenden Wochenende für den Deutschen Schützenbund (DSB) in den Royal Artillery Barracks. "Ohne Edelmetall ist es eine Enttäuschung", sagte Sportdirektor Heiner Gabelmann. Die 31 Jahre alte Wenzel, die vor vier Jahren in Peking Bronze gewonnen hatte, kam nur auf 89 Treffer und Platz sechs. Im Finale verpasste sie vier Scheiben und damit auch ihre kleine Chance auf Edelmetall. "Dieser Schießstand lässt sich unheimlich schwer schießen", sagte Wenzel. "Eine Medaille war machbar, ganz klar. Aber wie das so ist: Es ist Olympia."

Mit der Luftpistole enttäuschten Munkhbayar Dorjsuren, Deutsch-Mongolin aus München und zweimalige Bronzemedaillengewinnerin, und Claudia Verdicchio-Krause, die nicht über die Plätze 25 und 20 hinauskamen.

Ein bisschen mehr hatte sich der DSB auch von Jessica Mager und Beate Gauß mit dem Luftgewehr am Sonnabend erwartet. Vergeblich: Gauß schossen nach dem verpassten Finale sofort die Tränen in die Augen, auch die Eltern und ihr Freund konnten sie nach Platz 32 nicht trösten. Mager belegte bei ihrem Olympiadebüt immerhin Rang 20. "Ich war gut drauf und gut vorbereitet", sagte Gauß. Warum es dann doch nicht klappte, wusste sie nicht zu erklären.