Bernie Ecclestone bekräftigt sein Ja zu Formel-1-Rennen in Deutschland. Ob es auf dem Nürburgring klappt, ließ er aber offen. Ein Kauf der Rennstrecke ist derzeit kein Thema.

Bernie Ecclestone will dem Nürburgring helfen, aber ein kompletter Kauf kommt für den Formel-1-Chef nicht infrage. „Wir müssen das deutsche Rennen halten – also tun wir das Beste, was wir können“, sagte der 81 Jahre alte Brite am Rande des Großen Preises von Ungarn. Dass er wie zuletzt spekuliert worden war, sogar als Käufer zur Verfügung stehen könnte, verneinte der Multi-Milliardär. Auf die Frage, ob er dennoch finanziell einsteigen könnte, antwortete er: „Warten wir es ab.“

Er denke nicht, dass der Ring zum Verkauf stehe, sagte Ecclestone und verriet die Alternative, wenn es im kommenden Jahr auf dem Kurs in der Eifel nicht klappt: „Wir werden in Hockenheim sein.“ Doch erst einmal will Ecclestone versuchen, die Traditionsstrecke in Rheinland-Pfalz zu retten. „Ich möchte keine der Rennstrecken verlieren“, betonte Ecclestone. Er kündigte weitere Gespräche mit den Verantwortlichen an.

Über die möglichen Gründe der finanziellen Schieflage des Nürburgrings meinte der Brite in seiner typischen Art. „Was mich in Deutschland überrascht, ist, dass alle Rennstrecken diese finanziellen Probleme haben, denn das ist ja der Knackpunkt des Ganzen. Wahrscheinlich hat Deutschland sein ganzes Geld den Griechen gegeben – und das ist der Grund“, wurde Ecclestone von der Zeitung „Der Tagesspiegel“ (Sonntag) zitiert.

Dass der Hockenheimring als Alternative im kommenden Jahr einspringen könnte, hatte Geschäftsführer Georg Seiler unlängst auch schon angedeutet. „Es wäre nicht gut, wenn ein deutscher Grand Prix ausfallen würde. Ich denke auch, dass dies nicht im Interesse von Bernie Ecclestone und den Herstellern wäre“, hatte Seiler in einem dpa-Interview gesagt. Sollte es eine entsprechende Anfrage geben, „sehe ich durchaus eine Möglichkeit, dass die Formel 1 wieder jedes Jahr nach Hockenheim kommt“, hatte er betont. Ecclestone bestätigte nun, dass Gespräche auch diesbezüglich schon geführt würden.

Die beiden Rennstrecken wechseln sich jährlich ab. Grund dafür waren die hohen Kosten. Auf dem Hockenheimring ist die Formel 1 vertraglich bis 2018 gesichert. Der Kontrakt mit dem Nürburgring muss erneuert werden. Zu einem Treffen vor einer Woche beim Deutschland-Rennen zwischen den Betreibern des insolventen Nürburgrings war es nicht gekommen.

Ecclestone war dem Heim-Grand-Prix von Doppelweltmeister Sebastian Vettel und dessen Landsleuten ferngeblieben. Mit den Ermittlungen in München hätte es nichts zu tun, hatte Ecclestone bereits betont. Er habe sich in London mit Leuten vom Olympischen Komitee getroffen. Außerdem habe er sich um seine Tochter Tamara kümmern müssen.

(dpa)