Säbelfechter ist am Sonntag Medaillenkandidat. Sonnabend startet Golubytskyi im Florett

London. Wenige Stunden vor seinem großen Auftritt gibt sich Nicolas Limbach extrem entspannt. Der Säbelfechter aus Dormagen, einer der gro-ßen Medaillenfavoriten der deutschen Mannschaft, muss am Sonntag auf die Planche. "Wenn ich in der ersten Runde rausfliege, habe ich zwar bei den letzten drei Weltmeisterschaften immer im Finale gestanden und war die Konstanz in Person. Aber ich bin dann eben auch der Idiot", sagt Limbach, der als Weltranglistenerster nach London gekommen ist. Schon vor vier Jahren in Peking hatte er eine Medaille im Visier, damals war aber bereits im Achtelfinale beim 14:15 gegen den Weißrussen Alexander Bujkewitsch Schluss. "Vier Jahre Vorbereitung waren in zwei, zweieinhalb Stunden vorbei", beschreibt Limbach die olympische Härte.

Dennoch geht er wieder selbstbewusst in den Wettbewerb: "Es gibt einige, die für die Medaillen infrage kommen. Und wenige für den Sieg. Ich zähle mich dazu." Neben Limbach gehen am Sonntag noch die Dormagener Max Hartung und Benedikt Wagner an den Start. Das entscheidende Gefecht beginnt am Sonntag um 20.10 Uhr.

Bereits am Sonnabend tritt Carolin Golubytskyi an (Entscheidung 20.10 Uhr). Auch die Florettspezialistin hat ihre spezielle Olympia-Erfahrung bereits gemacht. Nach dem Achtelfinal-Aus bei den Spielen 2008 im "Sudden Death" gegen die Japanerin Chieko Suguwara weinte sie bittere Tränen. Das ist abgehakt. "Vielleicht gibt es ja eine positive Überraschung", meinte die 26 Jahre alte Sportsoldatin, die in ihrer Disziplin als Solistin startet.

Weil ihr Ehemann Sergej Golubytskyi, ehemaliger Florett-Weltmeister aus der Ukraine, seine Traineranstellung in Deutschland verlor, übernahm die Tauberbischofsheimerin selbst die Kosten für die Olympia-Vorbereitung. "Ich habe ihn komplett privat finanziert und etwa 5000 Euro bezahlt", sagt sie.

Sportdirektor Manfred Kaspar möchte von einer Favoritenrolle nichts wissen: "Die Medaillenzählerei bin ich leid." Er ließ sich nur entlocken: "Wir sind sehr gut aufgestellt."