Hockenheim zu jährlicher Austragung bereit - Promoter Ecclestone kommt zu Verhandlungen
Hockenheim. Die Formel 1 wird unabhängig von der Entwicklung am finanziell schwer angeschlagenen Nürburgring bis 2018 sicher Station in Deutschland machen. Der Hockenheimring, am Wochenende Austragungsort des deutschen WM-Laufs, steht für die jährliche Austragung des deutschen Formel-1-Rennens bereit, bestätigte Georg Seiler, Geschäftsführer der Hockenheimring GmbH, der sich aber zuversichtlich zeigte, dass "sich die Dinge am Nürburgring noch glätten werden".
Nachdem der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck am Mittwoch erklärt hatte, die Nürburgring GmbH müsse in die "geordnete Insolvenz" gehen, kündigte Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone bei "Auto Bild motorsport" an, man werde "alles tun, was kommerziell machbar ist", um die Formel 1 in Deutschland zu behalten. Ecclestone kündigte an, zu Verhandlungen nach Hockenheim zu kommen.
Das in der Eifel am Mittwoch vorgestellte Modell, nach dem Ecclestone als alleiniger Ausrichter des Nürburgring-Rennens auftreten könnte, ist in Seilers Augen "sicherlich eine Lösung. Es würde dem Land Rheinland-Pfalz wahrscheinlich Defizite ersparen. Aber ich kenne keine Details."
Der Vertrag des Hockenheimrings läuft noch bis 2018. "Wir haben vor zwei Jahren eine schwarze Null geschrieben, und wir werden sie auch dieses Jahr wieder schreiben", sagte Seiler. Rund 56 000 Tickets waren am Donnerstagmittag verkauft, die Zahl von 2010 (62 000) könnte damit durchaus wieder erreicht werden.
Dies ist auch und vor allem Rekordchampion Michael Schumacher zu verdanken, Sebastian Vettel ist als Zugpferd noch zu schwach. Die Veranstalter auf dem Hockenheimring hoffen deshalb inständig auf einen Verbleib Schumachers. "Wenn er dabei ist, spüren wir das sofort beim Kartenvorverkauf. Als sein Comeback 2010 feststand, war der Hype sofort zu spüren, die Telefone standen nicht mehr still", erklärte Seiler: "Ich hoffe, er fährt solange wie möglich weiter."
Setzt Schumacher seine Karriere fort, muss er keine Extraschichten befürchten. Gerüchte hatten die Runde gemacht, Ecclestone wolle den WM-Kalender aufstocken. Von bis zu 26 Rennen war die Rede. Die Expansion findet nicht statt. "Nicht im nächsten Jahr, da gibt es weiter 20 Rennen. Es wird keine neuen Rennen geben", sagt Ecclestone der dapd. Ab 2014 werde in Russland gefahren, eine Rückkehr nach Argentinien stünde derzeit nicht zur Debatte. "Ich hoffe, es werden keine bestehenden Rennen gestrichen", sagt der Formel-1-Boss.
(sid/dapd)