Welche Gegner er für den IBF-Champ ins Auge fasst und wann dessen nächster Kampf stattfinden soll, verriet Bönte nach dem Sieg über Thompson.

Bern. Am 8. September verteidigt Vitali Klitschko, 40, seinen WBC-Titel im Schwergewicht in Moskau gegen den Kölner Manuel Charr. Für Bernd Bönte, Manager der Klitschko-Brüder, ist das die nächste Herausforderung. Welche Gegner er für Vitalis Bruder Wladimir, 36, ins Auge fasst und wann dessen nächster Kampf stattfinden soll, verriet Bönte nach Wladimirs Sieg über Tony Thompson.

Hamburger Abendblatt: Herr Bönte, Wladimirs Trainer Emanuel Steward hat gesagt, Sie arbeiten bereits an einem richtig großen Kampf für 2013. Was ist da dran?

Bernd Bönte: So weit haben wir noch längst nicht geplant. Wir haben ja noch nicht einmal für den nächsten Kampf irgendwelche Anfragen gestartet, weil Wladimir das nicht mag, bevor er seine bevorstehende Aufgabe nicht gelöst hat. Ich denke mal, dass Emanuel damit einen Kampf in England meint, den wir für 2013 planen. Mit Tyson Fury und David Price gibt es zwei sehr interessante Kandidaten, die stärker sind als Kaliber wie David Haye oder Dereck Chisora. Aber für dieses Jahr kommen sie noch nicht infrage.

"Schneller, stärker, besser": Klitschko sucht Gegenwehr

Das heißt aber, Wladimir wird in diesem Jahr noch einmal boxen?

Bönte: Auf jeden Fall. Wir haben Termine im November oder Dezember und werden nun schauen, was machbar ist. Der Kampf wird definitiv in Europa stattfinden. Wir haben zwar Angebote aus New York, dort im November gegen Chris Arreola oder Seth Mitchell anzutreten, aber das ist kein Thema. Durch die Zeitverschiebung würde unser deutscher Exklusivpartner RTL so viel Quote einbüßen, dass wir viel weniger Geld bekommen würden. Und das in den USA zu refinanzieren ist mit Gegnern vom Kaliber Arreola oder Mitchell schlicht nicht machbar.

Wer kommt denn als Gegner für den Kampf im Herbst infrage?

Bönte: Das hängt ganz davon ab, wo wir den Kampf austragen. Das polnische Fernsehen hat zum Beispiel großes Interesse an einem Duell mit Mariusz Wach, das könnten wir uns vorstellen. Ein Europameister wie Kubrat Pulev zählt grundsätzlich auch zu den Kandidaten. Es gibt mehrere Optionen, und wir werden jetzt prüfen, was geht.

Was ist mit Alexander Povetkin, der ja immer noch den regulären Titel der WBA hält, wo Wladimir Superchampion ist?

Bönte: Povetkin ist überhaupt kein Thema mehr. Der ist so uninteressant, dass sogar in seiner Heimat niemand Interesse an ihm hat. Wir hatten ihn als einen möglichen Gegner für Vitalis Kampf in Moskau angedacht, aber der lokale Promoter hat abgelehnt mit der Begründung, auf Povetkin wäre kein Verlass und die Gefahr sei groß, dass der Kampf ausfällt, weil er sich nicht traut anzutreten.

Was ist mit Denis Boytsov aus dem Universum-Stall? Der ist in den Ranglisten auch gut positioniert. Und Alexander Dimitrenko, der ja mehrfach als Gegner gehandelt wurde?

Bönte: Beide sind kein Thema. Boytsov gilt wegen seiner instabilen Hand ebenfalls als zu großes Risiko, auch ihn haben die russischen Veranstalter in Moskau als Gegner abgelehnt. Und seit Dimitrenko gegen Pulev verloren hat, ist auch er nicht mehr als ernsthafter Gegner zu vermitteln.