Hohenstein-Ernstthal. Es wird kein Rennen wie jedes andere für Stefan Bradl und Sandro Cortese. An diesem Wochenende macht die Motorrad-WM Station am Sachsenring (Rennen am Sonntag, ab 10.30 Uhr, Sport1), Deutschlands Topfahrer teilen sich das Rampenlicht. Als erster Deutscher seit fünf Jahren tritt MotoGP-Rookie Bradl in der Königsklasse zum Heim-Grand-Prix an, die Erwartungen sind groß - in sechs von sieben Rennen seit seinem Aufstieg fuhr der Moto2-Weltmeister in die Top 10. Moto3-Pilot Sandro Cortese hat derweil beste Chancen, eine 41 Jahre währende Durststrecke zu beenden: Seit 1971 gelang am Sachsenring kein Heimsieg mehr. Der 22 Jahre alte Titelanwärter soll das pünktlich zum 85. Jubiläum der Strecke ändern.

Im Fokus steht jedoch Bradl. Dass er damit umgehen kann, zeigte der 22-Jährige bereits am Freitag im zweiten Freien Training, als er die Hoffnungen der deutschen Fans auf einen erfolgreichen Heim-Grand-Prix nährte. Der Zahlinger belegte nach einem Husarenritt in der letzten Runde den zweiten Platz. Dabei musste er nur seinem Honda-Markenkollegen Daniel Pedrosa aus Spanien um 0,076 Sekunden den Vortritt lassen. "Für Euphorie besteht kein Grund. Es war gut, mehr nicht", sagte Bradl und relativierte: "Ich gehe heute beruhigt ins Bett. Wir sind gerüstet." Cortese hatte dagegen mehr Probleme als erwartet. Er belegte in den beiden Trainingssitzungen die Plätze 12 und acht.