London. Der "deutsche Tag" auf Court 1 in Wimbledon war nicht der Tag der Deutschen. Während Prinz William und Gattin Kate aus dem Königshaus sowie der von Andre Agassi und Steffi Graf angeführte Tennisadel auf dem Centre-Court Roger Federers majestätischen Auftritt beklatschten, scheiterten Florian Mayer und Philipp Kohlschreiber nacheinander im zweitgrößten Stadion am Einzug ins Halbfinale der All England Championships.

Kohlschreiber (Augsburg) musste sich nach langer Gegenwehr dem Franzosen Jo-Wilfried Tsonga mit 6:7 (5:7), 6:4, 6:7 (3:7), 2:6 geschlagen geben, Mayer (Bayreuth) hatte zuvor von Novak Djokovic mit 4:6, 1:6 und 4:6 die Grenzen aufgezeigt bekommen. Der Titelverteidiger aus Serbien trifft nun morgen im Halbfinale auf den sechsmaligen Champion Federer. Der Schweizer demonstrierte beim 6:1, 6:2, 6:2 gegen den Russen Michail Juschni, warum er sechsmal den Titel der All England Championships gewonnen hat.

"Ich habe einige Zeit gebraucht, um meinen Rhythmus zu finden", gab Djokovic zu. Mit seinem unkonventionellen Spiel forderte Mayer die Nummer eins mehr, als Djokovic es erwartet hatte. "Nach dem ersten Satz spielte er unglaubliches Tennis. Er hat dann demonstriert, warum er die Nummer eins ist, und mir im zweiten Satz meine Grenzen aufgezeigt", sagte der 28 Jahre alte Bayreuther.

Kohlschreiber durfte sogar auf eine Überraschung hoffen. Nachdem er Satz eins unglücklich im Tiebreak abgegeben hatte, sicherte er sich den zweiten Durchgang dank großartigem Rasentennis mit 6:4. Mit der Sicherheit der 2:1-Satzführung im Rücken ließ sich Tsonga jedoch nicht mehr vom Erfolgsweg abbringen.