Am vorletzten Tag der Galopp-Derby-Woche gewann der achtjährige Wallach das Seejagdrennen

Hamburg. Für die einen war es eine willkommene Erfrischung, für die anderen ein eher lästiges Element: Im Seejagdrennen müssen die Pferde nicht nur galoppieren, sondern auch schwimmen können. Seine Klasse auf beiden Gebieten demonstrierte gestern Abend der Wallach Gelon. Unter Oliver Schnakenberg durchquerte der Achtjährige den Teich inmitten des Horner Hippodroms zügig und hatte am Schluss zudem noch Luft für den Endspurt. Zweiter wurde Vorjahressieger Alanco vor dem krassen Außenseiter Samurai. Trainerin Elfie Schnakenberg, Mutter des Siegreiters aus dem Dorf Jerusalem bei Bremen, glückte das Kunststück, das erste Trio zu stellen.

Zahlreiche Zuschauer hatten sich die besten Plätze direkt am See ausgesucht. Jedoch hatten alle Teilnehmer fleißig geübt, sodass kein Jockey baden ging. Schon vor der spektakulären Schwimmeinlage hatte Mercyless seinen Jockey Jan Korpas aus dem Sattel ins Gras katapultiert.

Bei der Siegerehrung vor dem Waagegebäude war auch die Bundesliga-Mannschaft des HSV präsent. Im Doppelpass mit dem Hamburger Renn-Club warben die Fußballprofis für eine weitere attraktive Sportsparte in der Hansestadt. Dabei war das Wetten ausdrücklich erwünscht. Offizielles Motto: "HSV meets Horn". Die Spieler zeigten sich bester Dinge, verlosten Preise, gaben am Rande des Marktplatzes Autogramme und beantworteten Fragen der Besucher.

Besonders Torwart René Adler erwies sich als Kenner des Turfs. "In meiner Heimatstadt Leipzig war ich früher manchmal auf der Rennbahn", sagte der aus Leverkusen gekommene Neuzugang, "und habe die eine oder andere Mark verwettet."

Spezialisten in einem ganz anderen Metier gingen im Hamburg-Dresden-Pokal (20 000 Euro) an den Start. Der am meisten vorhergesagte Tres Rock Danon bewies im wahrsten Sinne des Wortes eine Pferdelunge und gewann den "Langen Hamburger" über 3200 Meter sicher mit einer halben Länge vor der aus Frankreich angereisten Tidespring aus dem Besitz von Scheich Mohammed al Maktoum. Als Dritter preschte der lange führende Flamingo Fantasy über die Zielmarkierung.

Der siegreiche Jockey Alexander Pietsch, der drei der ersten vier Rennen gewann, zeigte sich nach auskurierter Schulterverletzung in Hochform, behielt die Nerven und setzte Tres Rock Danon genau im richtigen Moment ein. Auch die Fußballprofis konnten an diesem Abend noch etwas lernen. So erfuhr HSV-Coach Thorsten Fink von Moderator Daniel Delius, dass der ehemalige Bayern-Profi Markus Münch jetzt als Galopptrainer arbeitet.

Abschluss des sechstägigen Turfmeetings ist heute der Hamburger Stutenpreis, der als Großer Preis von Lotto Hamburg firmiert. In diesem Grupperennen galoppieren zehn Pferde über 2200 Meter um 55 000 Euro Preisbörse. Das favorisierte Trio: Salomina mit Andrasch Starke im Sattel, Wilddrossel unter Eugen Frank sowie Gestüt Etzeans Monami, die von Eduardo Pedroza geritten wird. Letzterer hat somit die Chance, nach zweiten Plätzen im Derby und im Hansa-Preis zum Finale endlich einen Volltreffer in einem Hauptereignis zu landen.

Der Eintritt auf dem Sattelplatz ist erneut frei, das erste Rennen geht um 16.40 Uhr aus den Boxen.